Campanella, bislang bei Wanheim 1900, besetzt damit den Posten, den Berkan Serifoski Anfang Mai freigegeben hatte. Zusätzlich zum Wechsel auf der Trainerbank gibt es aber auch ordentlich Bewegung im Spielerpersonal des Vereins. Die erste Mannschaft hat sich bis auf ganz wenige Ausnahmen abgemeldet, weil die Spieler nach eigenem Bekunden unzufrieden beklagten, dass ihnen gegenüber gemachte Versprechungen nicht eingehalten worden seien. Die Spieler hätten ihren Aufwandsentschädigungen und Prämien immer wieder hinterherrennen müssen, sodass dies zunehmend auch zum Thema vor den Spielen geworden wäre - mit selbstverständlich negativen Auswirkungen auf die Leistung.
Kabinengespräch mit Folgen
Auch die Kommunikation zwischen Mannschaft und Vorstand habe zu wünschen übrig gelassen. Der Gipfel sei dann gewesen, dass vor einem Ligaspiel in der Schlussphase der Saison der Vereinsvorstand in die Kabine gekommen sei, um zu fragen, welcher Spieler bleibe und welcher gehe. Das Ziel dieser Vorwürfe, Vorstand Bernd-Rüdiger Fleischmann, stritt das ab: "Als Vorstand war ich rechtzeitig in der Kabine, um zu klären, mit wem wir in der kommenden Saison planen können. Ich sagte den Spielern, sie sollen ehrlich und fair sein, so wie wir immer ehrlich und fair waren. Schließlich wussten wir ja von den Abwanderungsgelüsten einiger Spieler und wollten nicht innerhalb der Mannschaft für Verwirrungen sorgen." Ein der Redaktion bekannter Spieler hingegen sagte: "So etwas kann man doch nicht vor versammelter Mannschaft machen. Wenn der Verein mit mir planen möchte, soll er mir sagen, was für nächstes Jahr angedacht ist. Wenn es nie um die Zukunft geht und dann kommt die Frage, wer bleibt, dann wird mir nicht gerade Wertschätzung vermittelt."
Mit frischem Wind in eine neue Spielzeit - oder nicht?
Dass sich nun "die Legionäre" (Fleischmann) abgemeldet hätten, ist dem Vorstandschef gerade recht: "Wir wollen eine Mannschaft, die Freude und Spaß am Fußball hat und das auch auf dem Platz zeigt." Deshalb sei der Anspruch für die Saison auch, oben mitzuspielen. Ein Aufstieg jedenfalls wird nicht direkt ins Auge gefasst.
Über die Zukunft des Vereins wird allerdings auch die Jahreshauptversammlung am Freitag, 6. Juli, entscheiden. Denn: "Da wird man auch sehen, ob der Vorstand weitermacht oder nicht."