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TuRa 86: Trainertheater
"Uli Hoeneß wird auch nicht kritisiert"

TuRa 86: Schlammschlacht zwischen Nordmann und Filinte
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"Wir haben uns im Guten getrennt", lautet eine vielzitierte Höflichkeitsfloskel im Fußballgeschäft. Beim A-Ligisten TuRa 86 ist davon aktuell nichts zu hören.

Die Essener haben sich nach nur fünf Spieltagen mit sofortiger Wirkung von ihrem Trainer Ibrahim Filinte getrennt. Die Entlassung läutete eine verbale Schlammschlacht zwischen dem ehemaligen Übungsleiter und dem Sportlichen Leiter der TuRaner, Thomas "Diego" Nordmann ein.

Beide Beteiligten sprachen mit RS über: ... Die Gründe für die Entlassung:

Filinte: Meine Amtsenthebung hat einzig und allein Herr Nordmann zu verantworten. Er war von Anfang an negativ gegen mich eingestellt und hat mir die Arbeit erschwert. Nordmann hat sich oftmals in die sportlichen Belange eingemischt. Es passte ihm nicht, dass ich einige Spieler, die aus meiner Sicht aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit nicht mehr tragbar waren, aussortiert habe. Ich habe nicht nach seiner Pfeife getanzt, ergo musste ich gehen.

Nordmann: Diese Entscheidung hat grob geschätzt 80 Gründe. Herr Filinte hat den Verein mehrmals mit seinem Rücktritt erpresst, um verschiedene Forderungen durchzusetzen. Der negative Höhepunkt war sein Auftreten beim Meisterschaftsspiel gegen die Sportfreunde Altenessen 18. Dort hat er den Schiedsrichter nach dem Spiel massiv bedroht. Ihm droht deshalb vonseiten der Spruchkammer eine Mindestsperre von drei bis sechs Monaten. Solch ein Verhalten konnte der Verein nicht akzeptieren, weshalb die Arbeit mit Ibrahim Filinte nicht mehr fortgesetzt wird. ... Die Disziplin innerhalb der Mannschaft:

Filinte: Vor meinem Amtsantritt hatte TuRa einen ganz schlechten Ruf, besonders was die Disziplin der ersten Mannschaft anging. Ich habe umgehend einige Akteure aussortiert und hatte damit auch Erfolg. Das Team war bis zuletzt auf einem sehr guten Weg. Wir hatten stets eine hervorragende Trainingsbeteiligung und haben für keine negativen Schlagzeilen gesorgt. Die Jungs haben sogar das Trainingslager aus der eigenen Tasche bezahlt. Als Dank erhielten alle Spieler von Nordmann eine Geldstrafe, weil wir anschließend, bedingt durch den engen Terminplan, einige Minuten zu spät zu einem Folgeturnier in Frintrop erschienen sind. Der Sportliche Leiter ließ sich dagegen nicht verbieten, auf der Trainerbank zu rauchen und in der Kabine zu telefonieren. Daraufhin entgegnete er, dass Uli Hoeneß in München auch nicht kritisiert werde.

Nordmann: Die Disziplin innerhalb des Teams war eine einzige Katastrophe. Der Blick auf die Fairnesstabelle der laufenden Saison bestätigt diese These. Dort stehen wir mit Abstand auf dem letzten Rang. In den Partien gegen NK Croatia und Altenessen 18 haben wir uns mit jeweils zwei roten Karten selbst aller Chancen beraubt. Dass ich auf der Trainerbank geraucht habe, entspricht der Wahrheit. Ich habe es danach auch nicht mehr getan. Allerdings hat er mich deshalb vor über 30 Personen lautstark angeschrien. Das geht einfach nicht.

... Die Reaktionen der Mannschaft und des Vereins:

Filinte: Die Mannschaft steht bis auf wenige Ausnahmen komplett hinter mir und kann das Verhalten von Nordmann nicht nachvollziehen. Mindestens zehn Spieler werden den Klub infolgedessen zu Beginn der nächsten Wechselperiode verlassen. Außer Nordmann hatte im Verein niemand etwas gegen meine Person. Ich bin über das Geschehene sehr traurig, denn TuRa liegt mir schon länger auf dem Herzen. Daher wünsche ich dem Verein auch für die Zukunft alles Gute. Nordmann: Sechs oder sieben Spieler haben sich bei mir und dem Vorstand über das Verhalten des Trainers beschwert. Das kam sicher nicht von ungefähr. Filinte hat den Entschluss scheinbar nicht verkraftet, da er seitdem versucht, die Spieler dazu zu bewegen, den Verein zu verlassen. Ferner möchte ich betonen, dass ich mit der Entscheidung nichts zu tun habe. Es handelte sich um einen Vorstandsbeschluss. Ich habe mich stets aus allem rausgehalten und bin innerhalb des Vorstands auch nicht stimmberechtigt.

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