Wer von 14 Partien zwölf gewinnt und insgesamt dabei erst fünf Zähler liegen gelassen hat, der hat normalerweise längst ein dickes Polster zwischen sich und die Konkurrenz gelegt. Nicht so der TV Voerde, der trotz dieser imponierenden Zwischenbilanz den heißen Atem der Verfolger noch im Nacken spürt. „Wacker Dinslaken und Viktoria Wehofen sind beide noch in absoluter Schlagdistanz“, warnt Voerdes Trainer Michael Drieschner deshalb.
Die drei Pünktchen Differenz, die das Duo auf seine Mannschaft aufweist, erscheinen tatsächlich alles andere als nicht aufholbar. Umso mehr ist dem Coach bewusst, wie wichtig es wäre, die derzeitige Spitzenposition auch am Saisonende noch inne zu haben: „Der Zweite kann ja zumindest noch über die Relegation aufsteigen, aber der Dritte geht leer aus und hat am Ende im Prinzip nichts erreicht.“
Voerde blieb 2010 ohne Heimpleite
Vermutlich auch darum nimmt der Übungsleiter bei der Frage nach den Saisonzielen kein Blatt vor den Mund. „Wir wollen aufsteigen, daraus haben wir von Anfang an keinen Hehl gemacht“, betont Drieschner, dessen Team zu Saisonbeginn mit vielen neuen Akteuren verstärkt wurde. „Wir haben bei den Neuen vor allem auch auf das Menschliche geachtet“, erklärt der Linienchef, dessen Elf sich nach einer kurzen Findungsphase stabilisierte.
Schlüssel zum Erfolg ist nicht zuletzt die Mentalität der Truppe: „Die Spieler sind absolut gewillt, immer bis zur letzten Sekunde drauf zu gehen.“ Da auch schon die Rückrunde der vergangenen Saison, als man am Ende Vierter wurde, sehr erfolgreich verlief, kann Drieschner auf ein äußerst gelungenes Jahr 2010 zurückblicken: „Im ganzen Jahr 2010 haben wir nur dreimal verloren und sind ohne Heimniederlage geblieben.“
"Nicht auf dem Erreichten ausruhen"
Damit die Voerder im Sommer 2011 jedoch nicht mit leeren Händen da stehen, lenkt der Trainer die Aufmerksamkeit seiner Kicker ab sofort auf die anstehende Rückrunde. „Wir brauchen da eine Top-Motivation und eine hohe Konzentration. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen dürfen“, mahnt Drieschner und sieht gar nicht so sehr die Klubs aus dem vorderen Tabellendrittel als Stolpersteine, denn: „Bei denen, die oben stehen, haben wir gewonnen. Unser Job ist, auch in den vermeintlich leichten Spielen zu bestehen.“
Eine Unwägbarkeit im Aufstiegsrennen war, ist und bleibt der Winter. Es gab bereits Spielausfälle, weitere könnten folgen. Drieschner hat vorgesorgt und hofft, dass dieses Thema seine Mannen nicht aus der Bahn wirft: „Wir haben schon Testspiele auf Kunstrasen gemacht, denn der Faktor Wetter ist nicht zu verachten. Außerdem habe ich auch schon einige Male den Kunstrasenplatz an der Sportschule Wedau gemietet.“
Dadurch, dass die Verfolger nach wie vor Druck auf den TV ausüben, will der Coach möglichst wenig dem Zufall überlassen. Das Ziel Bezirksliga soll auf keinen Fall aus den Augen verloren werden: „Wir werden alles dafür tun, den Vorsprung, den wir uns jetzt erarbeitet haben, zu verteidigen.“