"Das Gespräch dauerte genau drei Minuten. Nach all der Zeit hätte ich schon ein bisschen mehr Respekt erwartet, man hätte mir dabei ruhig in die Augen schauen können", macht del Cueto keinen Hehl aus seiner Enttäuschung.
Abgesehen von der Art der Verabschiedung während der laufenden Vorbereitung hatte der Verein handfeste Gründe für den Wechsel: Gerade einmal sechs Pünktchen heimsten die Bergischen in der gesamten Hinrunde ein. Ein enttäuschender Wert, auch wenn sich die Aufsteiger im Konzert der Großen traditionell schwer tun. "Wir wollen die Kräfte bündeln und versuchen, mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen. Ein Unterbau, der in der Bundesliga spielt, ist schließlich sehr wichtig“, betont WSV-Manager Carsten Pröpper.
Und auch del Cueto räumt ein: "Wenn man keine Zähler hat, muss man mit so einer Entscheidung rechnen. Der Zeitpunkt und die Art und Weise sind ein bisschen blöd, aber letztlich hat man mit so einem Zählerstand keine Argumente mehr.“ Sein Nachfolger Jung übernimmt das Amt mit sofortiger Wirkung und wird künftig auch für das Förderteam zuständig sein. „Das kann eine positive Lösung für alle Seiten sein“, betont Jung, der weiterhin zum Stab der ersten Mannschaft zählen wird. Und der frühere Dürener kündigt vor seiner ersten Einheit am morgigen Donnerstag an: „Die Grundlage erhält man nur, wenn man entsprechend an der Kondition arbeitet. Und wenn man als Team funktioniert, macht das auch andere Mängel wett.“
Derweil erklärt del Cueto: „Wenn er Fragen zu der Mannschaft hat, kann er mich gerne anrufen. Er kann ja nichts dazu.“ Der rechnet nun damit, erst zur kommenden Saison wieder einen Posten – womöglich auch wieder im Seniorenbereich - zu übernehmen: „Meine Frau Sandra hat sich richtig gefreut. Denn so habe ich jetzt mehr Zeit für sie und unsere Kinder Elena und Esteban.“ Somit hatte der Anruf zumindest etwas Gutes für ihn...