Im Frühjahr hatte Schalkes Erfolgscoach Norbert Elgert das nahende Ende seiner Zeit als Trainer der U19 des FC Schalke 04 angedeutet. Voraussichtlich werde er nicht mehr länger als zwei Jahre die A-Junioren der Königsblauen betreuen.
Für diese zwei Jahre hat sich der 67-Jährige allerdings ambitionierte Ziele gesetzt. Er möchte Schalke im A-Juniorenbereich wieder fest in der nationalen Spitze etablieren. Nach vielen sehr erfolgreichen Jahren ist das in den letzten Spielzeiten auch aufgrund der schlechteren finanziellen Rahmenbedingungen nicht mehr so deutlich gelungen.
Insofern war das Revierderby gegen den BVB (1:3) im ersten Spiel für den S04 in der neuen DFB-Nachwuchsliga am Samstag auch so etwas wie eine erste Standortbestimmung auf dem Weg dahin. "Keiner verliert gerne ein Derby, aber es war doch für die Spieler sehr lehrreich", meinte Elgert anschließend. "Ich habe ja gesagt, dass es in meinen letzten beiden Jahren nochmal mein persönliches Ziel ist, mit den Spielern, die wir gemeinsam hier hochbringen, Anschluss an die deutsche Spitze zu finden." Der Weg sei nicht leicht, aber er ist dennoch zuversichtlich, der Kader talentiert. Elgert macht Schalke Mut: "Das werden wir auch schaffen."
Wobei er dem Begriff Nachwuchsliga nichts abgewinnen kann. "Das ist eine extreme Verniedlichung. Ich habe von dem Begriff Bundesliga nichts gehalten, weil man da das Gefühl hatte, man spielt in einer eingleisigen Liga und die Jungs wären schon ganz oben. Aber mit dieser Verniedlichung Nachwuchsliga, damit kann ich gar nichts anfangen", sagte Elgert. Das höre sich eher nach F-Jugend an.
Aber steht der Entschluss für ihn, in zwei Jahren den Trainerjob nach dann 30 Jahren als U19-Trainer der Königsblauen an den Nagel zu hängen, überhaupt fest? Zumal Schalkes sportlicher Leiter Knappenschmiede und Top-Talente-Scout Raffael Tonello in der WAZ jüngst gesagt hatte, dass er sich ein Schalke ohne Elgert nicht vorstellen könne. "Ich werde vielleicht auch in zwei Jahren sagen wie einst Adenauer: ´Was stört mich mein Geschwätz von gestern´, aber im Moment ist das so der Plan", bestätigte Elgert sein Vorhaben erneut.
Aber er ließ sich eine Hintertür offen. Schließlich kann ja auch noch niemand sagen, was in zwei Jahren ist.
Ohnehin sei es nicht sein Ziel, mit dann 69 Jahren komplett in Rente zu gehen. Er wolle sein Wissen beim S04 dann auf andere Weise weitergeben. "Es ist nicht der Plan, dann aufzuhören. Ich werde schon weiter im Coaching, Mentoring, Talentmanagement oder der Beratung arbeiten. Und das höchstwahrscheinlich auch hier", bestätigte Elgert. Sein Vertrag auf Schalke ist natürlich ohnehin unbefristet.
Gute Kunde für alle Schalke-Fans also. Höchstwahrscheinlich bleibt Norbert Elgert dem S04 also doch noch länger erhalten. In welcher Funktion auch immer.