Die U19 von Borussia Dortmund hat es wieder geschafft. Durch ein 8:7 nach Elfmeterschießen bei Hertha BSC Berlin zog die Mannschaft von Mike Tullberg zum vierten Mal in Folge in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren ein. "Das Wort Team war entscheidend. Wir haben uns was vorgenommen, das haben die Jungs umgesetzt", freute sich der Trainer über das Endspiel.
Und doch sehe er den Ausgang "mit einem gemischtem Gefühl", wie der 38-Jährige erklärte: "Ich freue mich für meine Mannschaft, trotzdem tut Hertha mir schon sehr leid. Sie haben eine hervorragende Saison gespielt und sind Meister. Du kannst in meinen Augen keinen Meister krönen über drei Spiele."
Mit dem Ausdruck Meister tut sich Tullberg im derzeitigen Modus schwer, wie er nach der Partie am Sky-Mikrofon verriet: "Das ist die Endrunde für mich und ein anderer Wettbewerb. Mit einer Meisterschaft hat das für mich wenig zu tun. Aber jetzt werden wir versuchen, die Endrunde zu gewinnen."
Für einen seiner Spieler freute sich der Trainer besonders: "Ich bin sehr, sehr stolz. Filippo Mané hat zwei, drei Mal trainiert, liegt da mit Krämpfen und hat Tränen in den Augen. Der hat die letzten zwei Jahre die Hinrunde verpasst – jetzt darf er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen in Oberhausen. Das haben die Jungs sich verdient."
Im Endeffekt ist das - mit Hertha und uns - eine der besten drei Mannschaften in Deutschland.
Mike Tullberg über die TSG Hoffenheim
Nach dem entscheidenden Elfmeter von Cole Campbell war der Cheftrainer nicht nur zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Ich war ein bisschen frustriert, weil wir sie in der ersten Halbzeit hatten, wo wir wollten, und wir schießen wieder nicht aufs Tor und schenken Hertha eins", ärgerte sich Tullberg - auch über den späteren Platzverweis gegen Rafael Lubach (83.). "Dann legen wir los wie die Feuerwehr und schießen zwei, aber sie kommen wieder zurück und wir schwächen uns wieder. Das hätte mir heute wehgetan, wenn es nicht so ausgegangen wäre."
Im Endspiel wartet nun die TSG Hoffenheim auf den BVB. "Im Endeffekt ist das - mit Hertha und uns - eine der besten drei Mannschaften in Deutschland", ist Tullberg nicht nur wegen des 0:6 in der ersten Pokalrunde gewarnt. "Im Pokal ist viel schiefgegangen im Spiel. Wir werden uns drauf vorbereiten, die Jungs haben schon damals gesagt sie wollen Revanche haben. Jetzt ist die Revanche im Spiel um die Deutsche Meisterschaft."
Nach dem Spiel, was wir echt verhauen haben, haben wir noch eine Rechnung offen und die wollen wir jetzt auch begleichen.
Kjell Wätjen
Das die Favoritenrolle auch wegen dieser Pokalklatsche vermeintlich bei der TSG liegt, findet der Däne nicht so schlimm: "Da werden wir vielleicht wie heute als leichter Underdog in die Partie gehen. Das kennen wir eigentlich nicht so, aber da fühlen wir uns ganz wohl mit."
Auch Doppeltorschütze Kjell Wätjen bestätigte die zusätzliche Motivation durch das 0:6: "Das war so ein bisschen unser Ziel. Nach dem Spiel, was wir echt verhauen haben, haben wir noch eine Rechnung offen und die wollen wir jetzt auch begleichen."
Ob es sein einziges Finale ist oder ob es auch zum Champions League Finale gegen Real Madrid ins Wembley geht, wollte er nicht prophezeien: "Letzten Endes muss das der Trainer entscheiden. Da habe ich keine Macht drüber." Immerhin verwandelte Wätjen auch gegen die Hertha BSC im Elfmeterschießen...
Zuvor steht jedoch das Spiel um die A-Junioren-Meisterschaft auf der Agenda. Am 30. Mai bekommt der BVB dann seine Chance auf Revanche.