In der U19-Bundesliga West blieb der VfL Bochum bislang deutlich unter den eigenen Möglichkeiten und belegt zur Winterpause nur Platz zwölf von 14. Ein Abstieg ist durch die anstehende Reform zwar ausgeschlossen, der Anspruch jedoch ein anderer.
Im RevierSport-Interview erklärt Trainer Heiko Butscher, warum es gut war, dass seine Mannschaft zum Jahresabschluss noch einmal mit 1:5 gegen Aufsteiger Alemannia Aachen untergegangen ist, und was sich im neuen Jahr ändern muss.
Heiko Butscher über...
... die Hinrunde: Wir sind natürlich alle enttäuscht, wie das erste Halbjahr gelaufen ist. Da brauchen wir gar nicht drumherum reden. Der Tabellenplatz ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Die Leistungen haben auch einfach nicht konstant genug gepasst, weshalb wir da stehen, wo wir stehen. Es ist aber auch eine Momentaufnahme, die uns veranlasst, das sehr kritisch zu analysieren, um dann in der Rückrunde wieder einiges besser zu machen. Ich glaube, dass wir den Hebel gefunden haben und wissen, woran es liegt. Wir finden einfach nicht die richtige Einstellung oder Emotionalität, um erfolgreich zu sein. Das sind so Basics, bei denen man eigentlich hofft, dass sie immer da sind, aber das ist in diesem Jahr nicht so ausgeprägt. Das kostet uns sehr, sehr viele Punkte und das ist natürlich das, was uns tierisch nervt.
... die schönsten Momente im bisherigen Saisonverlauf : Es gibt schon ein paar Dinge, die mich positiv stimmen. Ich weiß, dass die Mannschaft eine gewisse Qualität hat. Wenn dann die Mentalität und die Einstellung passt, dann kann diese Mannschaft gute Leistungen abliefern. Aber das hat sie viel zu selten gemacht. Ich denke da an das Schalke-Spiel, das wir zum 2:1 gedreht haben. Auch bei Viktoria Köln (3:2, Anm. d. Red.) waren wir gut und beim 1:1 in Duisburg haben wir 70, 80 Minuten alles auf den Platz gebracht. Aber das sind halt nur drei Spiele von 14 und das ist zu wenig.
... den schlimmsten Moment: Das war das 1:5 gegen Aachen im letzten Spiel. Ich zolle den Aachenern allen Respekt, weil sie einfach eine sehr gute Truppe mit einer Top-Einstellung haben. Aber dieses 1:5 war schon prägend und hat uns als Trainerteam im Nachhinein nochmal die Augen geöffnet und hoffentlich auch den Spielern. Auch wenn es sich blöd anhört, sind wir fast ein bisschen froh gewesen, dass es nochmal richtig geknallt hat. Das ging von der Art und Weise einfach überhaupt nicht. Der Auftritt hat hier wirklich noch einmal sehr viel ausgelöst
... die Ziele für 2024: Es ist schon der Anspruch, dass wir unsere Sieg-Niederlagen-Bilanz ausgleichen. Wir haben nur viermal gewonnen und neun Niederlagen, das ist schon heftig. Mir wäre einfach wichtig, dass wir eine sehr konzentrierte und gute Vorbereitung spielen, weil wir gleich gegen Leverkusen beginnen und dann Schalke zuhause haben. Das sind direkt Spiele, die werden nicht einfach. Aber die Liga zeigt, dass du mit einer Top-Einstellung und guter Vorbereitung auch gegen die Großen gewinnen kannst. Wir wollen konstante Leistungen abrufen, viel kommunizieren, kritisch bleiben und das Lerntempo erhöhen.