Durch die 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund bleibt die A-Jugend des Wuppertaler SV auch im dritten Spiel der U19-Bundesliga-Saison ohne Punkte. Dabei verkaufte sie sich gegen den Tabellenführer und amtierenden Westdeutschen Meister aber teuer. Für die Leistung des Teams von Trainer Samir El Hajjaj gab es im Anschluss sogar ein Sonderlob vom gegnerischen Trainer Mike Tullberg.
Zwar spielte der BVB von Beginn an stark auf und lag durch zwei frühe Tore von Charles Herrmann (3. Minute) und Paris Brunner (14.) bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0 in Führung. Die Gastgeber aus Wuppertal kämpften sich jedoch zurück in die Partie und hätten kurz vor der Pause sogar auf 1:2 verkürzen können - auch, weil es direkt vor dem Halbzeitpfiff eine strittige Szene im Strafraum gab, bei der die Gastgeber gerne einen Handelfmeter gehabt hätten.
"Wir haben ein bisschen gebraucht um reinzukommen, das ist gegen so einen großen Gegner wie den BVB auch normal", befand Löwen-Coach Al Hajjaj nach dem Abpfiff. "Aber dann hat man ja gemerkt, dass wir besser ins Spiel gekommen sind. Irgendwie habe ich derzeit das Gefühl, dass wir immer erst ein oder zwei Gegentore bekommen müssen, damit die Anspannung abfällt", sagte er nicht ohne Bedauern.
"Mit ein bisschen Glück machen wir am Ende der ersten Halbzeit noch den Anschlusstreffer oder bekommen vielleicht den Elfmeter, da war das Quäntchen Glück heute einfach nicht auf unserer Seite", fasst der WSV-Coach die Schlussphase der ersten 45 Minuten zusammen.
Und auch in der zweiten Hälfte spielte sein Team, trotz zweier weiterer Gegentore in der 52. und 67. Minute, weiter nach vorne, presste hoch und zeigte durchaus ansehnliche Spielzüge. Zu einem eigenen Tor sollte es jedoch trotz einiger Chancen nicht reichen. "Das 0:3 war einfach ein gut rausgespieltes Tor, Dortmund hat einfach Qualität, da sieht man, dass das Jungs sind, die für die Nationalmannschaft spielen", muss El Hajjaj anerkennen.
"Trotzdem verliere ich lieber so, als mich hinten reinzustellen und dann trotzdem die Tore zu kassieren", kommentiert er seinen offensiven Spielstil. "Ich kann den Jungs wirklich nichts vorwerfen, sie haben alles gegeben, ihr Herz auf dem Platz gelassen und alles in die Waagschale geworfen", lobte er seine Mannschaft trotz der Niederlage.
Die starke kämpferische Leistung des WSV wusste auch BVB-Trainer Mike Tullberg, der eigentlich nicht gerne über die Leistung der gegnerischen Mannschaften spricht, nach Spielende anzuerkennen. "Das war heute ein sehr unangenehmer Gegner, auch ein unangenehmer Platz, aber ich fand, der Gegner hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Die haben einige wirklich gute Fußballer auf dem Platz", befand er und bezeichnete das Team als eines der besten des WSV in den letzten Jahren. Die Leistung seiner eigenen Mannschaft, die letztendlich ja auch einen deutlichen Sieg einfahren konnte, sollte das indes nicht schmälern. "Wir haben sehr erwachsen gespielt und die Intensität über 70, 75 Minuten wirklich extrem hoch gehalten. Unabhängig von der Höhe ist der Sieg deshalb verdient", findet Tullberg. Verbesserungspotenzial sieht der Trainer des BVB aber natürlich trotzdem noch. Für den Moment will er es aber dabei belassen und "einmal genießen".