Nach dem 2:1 (0:1) im Westfalenpokal-Halbfinale beim VfL Bochum wurde Onur Cinel von einer Gruppe Jugendlicher als "Onur Baba" gefeiert.
Lange werden sie auf Schalke nichts mehr von ihrem "Papa Onur" haben. Denn bekanntlich hat der Erfolgstrainer der Schalker U17 entschieden, seinen zum Saisonende auslaufendem Vertrag bei den Königsblauen nicht mehr zu verlängern. Beim S04 konnte man ihm keine attraktive Perspektive aufzeigen, die ihn zum Bleiben hätte bewegen können.
Auf Schalke hatte man ihm zwei weitere Jahre den Job als U17-Trrainer angeboten. Cinel sucht aber eine Stelle, bei der er sich weiterentwickeln kann. Schließlich ist er bereits 37 Jahre alt. In den vergangenen zwei Jahren hat er durch seine Erfolge mit der U17 des S04 auf sich aufmerksam machen können. Insofern ist der Zeitpunkt für einen Wechsel jetzt günstig.
Sorgen um einen neuen Job muss er sich nicht machen. Cinel ist bei vielen Vereinen auf dem Zettel. Auch beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden war er in der Verlosung. Nach RS-Infos wollten ihn die Belgier verpflichten. Cinel aber sagte ab und sondiert weiter den Markt. St. Truiden holte daraufhin den ehemaligen Bayen-Spieler Thorsten Fink.
Es gebe bei ihm auch nichts zu verkünden, meinte Cinel nach dem Spiel in Bochum. "Doch es gibt etwas Neues. Wir haben das Westfalenpokalfinale", schob er nach.
Vielleicht darf ich ja wieder hinter der Bande stehen
Onur Cinel
Ob er das nun wirklich letzte Pflichtspiel als Schalke-Trainer aber überhaupt coachen darf, ist nach Gelb-Rot im Halbfinale noch offen. "Ich weiß gar nicht. Bin ich jetzt gesperrt für das Finale?", fragte Cinel. "Vielleicht darf ich ja zumindest wieder hinter der Bande stehen."
Dorthin hatte ihn Schiedsrichter Philipp Werner-Krestel nach zweimaligen verbalen Protesten geschickt. "Im Moment ist mir das egal", sagte er. Er freue sich erstmal über den Erfolg seiner Mannschaft nach dem Kraftakt gegen Bochum.
Wie es kurzfristig mit ihm weitergeht, ist ohnehin klar. "Am 10. Juni treffen wir uns wieder mit der österreichischen Nationalmannschaft", sagte Cinel. Dort ist er aktuell Co-Trainer von Ralf Rangnick. Auch über diese Saison hinaus? "Ja, ich habe dort noch einen Vertrag", meinte Cinel. Wie sich das dann mit einer neuen Stelle als Cheftrainer in Einklang bringen lasse, müsse man dann sehen.
Aber vorher will er ohnehin noch die Saison mit dem Gewinn des Westfalenpokals mit seiner U17 gegen Preußen Münster abrunden. Das Spiel ist noch nicht terminiert, wird aber um die Pfingstfeiertage stattfinden.