Während die RWE-Profis an diesem Spieltag mit einem 2:0-Derbysieg gegen Borussia Dortmund II einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der 3. Liga machten, ist der Klassenverbleib für die U19 von Rot-Weiss Essen in der A-Junioren-Bundesliga West nicht mehr möglich. Eine 1:5 (0:2)-Niederlage gegen den SC Paderborn besiegelte drei Spieltage vor Schluss den Abstieg in die Niederrheinliga.
Obwohl U19-Coach Suat Tokat im „Endspiel“ um den Klassenerhalt gegen die Ostwestfalen nochmal versuchte bei seiner Mannschaft alle Kräfte zu mobilisieren, verriet er nach der Niederlage, dass seine Jungs bereits mental etwas angeschlagen in die Begegnung gegangen seien: „Als wir das Verl-Spiel verloren haben (2:3, Anm. d. Red.) ist ein bisschen der Glaube bei den Jungs weggegangen.“ Da half es auch nicht, dass die Tokat-Elf gegen den SCP einen denkbar schlechten Start erwischte und bereits nach zwei Minuten einem Rückstand hinterherlief.
„Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet und haben sehr früh das erste Tor kassiert, obwohl wir ganz klar thematisiert hatten, wie Paderborn spielen wird.“ Auch ein früher Wechsel in der Verteidigung nach bereits 24 Minuten brachte nicht die erhoffte Wirkung. „Wir hatten einfach eine Unsicherheit im Spiel und haben das versucht durch eine Umstellung zu ändern. Das hat nicht geklappt. Generell bin ich kein Freund davon, vor der ersten Halbzeit einen Spieler rauszunehmen. Aber in dem Augenblick haben wir uns dazu entschieden, dass ein neuer Impuls durch die Mannschaft gehen muss“, erklärte Tokat.
Der Impuls blieb aber folglich aus. RWE blieb anfällig, wie Tokat feststellen musste: „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. In der Summe haben wir in keinem Spiel so viele Fehler gemacht. Wir wurden jedes Mal gnadenlos bestraft. Alle Schüsse von Paderborn aufs Tor sind reingegangen. Wenn du da unten stehst, dann hast du die Scheiße am Fuß.“
Nun besteht an der Seumannstraße die Gewissheit, dass es für den RWE-Nachwuchs nach drei Jahren in der höchsten deutschen U19-Spielklasse in der nächsten Saison in der Niederrheinliga weitergeht. Obwohl es für Tokat nicht der erste Abstieg mit RWE ist, wird er daran zu knabbern haben: „Als Spieler habe ich hier den Zwangsabstieg mitgemacht. Das war kein sportlicher Abstieg. Das war etwas Anderes. Das, was jetzt passiert ist, können wir nicht mehr ändern. Dafür haben wir in vielen Partien davor schon die Punkte liegen gelassen, wo wir hätten gewinnen müssen. Es ist eine schwierige Situation. Wir müssen das jetzt verarbeiten.“