Lange musste er auf sein Saisondebüt warten. Die Hinrunde in der A-Jugend Bundesliga West ist im vollem Gange und endlich ist auch Nedim Hasanbegovic in der Spielzeit 2006/07 angekommen. Beim 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen kam der Schalker nach überstandener Verletzungspause zu seinem ersten Einsatz. "Ich hatte mir einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und dann zu früh mit dem Training begonnen. Somit war ich über sieben Wochen außer Gefecht", erklärt der 18-Jährige. Sein Trainer, Norbert Elgert, hält große Stücke auf den Nachwuchskicker: "Nedim ist ein guter Athlet und Zweikämpfer. Er ist läuferisch sehr stark und vielseitig einsetzbar. Bei uns hat er zuletzt in der Viererkette hinten rechts gespielt, er ist aber eigentlich ein 'Sechser' vor der Abwehr." Der A-Jugend-Coach sieht ihn als ehrgeizigen Teamplayer in der Mannschaft, der menschlich eher ein ruhiger Typ ist.
Im Sommer 2005 wechselte Hasanbegovic von Holstein Kiel zu den Knappen und wohnt seitdem in Fußball-Internat des FC Schalke 04. "Ich habe mich hier super eingelebt und fühle mich wie zu Hause. Meine Mutter war schon ein bisschen traurig, als ich aus Kiel weggezogen bin, aber sie ist gleichzeitig auch stolz auf mich", bereut er seinen Schritt ins Ruhrgebiet nicht.
Im Alter von sieben Jahren kam der Bosnier mit seiner Mutter und seinem Bruder, der in Hamburg studiert, nach Deutschland. Beim SV Hammer trat er zum ersten Mal im Verein gegen den Ball, kickte dann beim FC Kilia Kiel. Nachdem in der letzten Saison die Deutsche Meisterschaft mit den Blau-Weißen gefeiert werden konnte, hat der Defensivkünstler weitere Ziele: "Klar würden wir wieder gerne den Titel holen, aber wir wollen uns vor allem als Mannschaft weiterentwickeln."
Den Traum, Profi zu werden, hat der Allrounder, wie viele andere Fußballtalente, verinnerlicht: "Wenn es aber nicht sofort klappt, ist das auch nicht schlimm", gibt sich Nasanbegovic gelassen.
Im April stehen erst Mal schulische Herausforderungen an, wenn der Anpfiff zu den Abiturprüfungen erfolgt. An der Gesamtschule Berger Feld, der Partnerschule des FC Schalke 04, geht es dann nicht um Punkte für die Meisterschaft, sondern fürs Zeugnis. Trainer Elgert sieht in diesem Bereich keine Probleme: "Er war vorher schon ein guter Schüler und wird sicherlich seinen Vollabi schaffen." Mit Sport und Schule hat der U-19-Spieler ein straffes Programm vor der Brust und muss feststellen: "Training und Unterricht nehmen schon viel Zeit in Anspruch, andere Hobbies sind da kaum möglich" und fügt mit einem Grinsen hinzu: "Selbst für Mädchen bleibt da wenig Zeit."