Weihnachten findet bei Timo Kunert, Sebastian Boenisch und Mesut Özil in diesem Jahr ein wenig später statt. Und zwar im Januar. Die drei Juniorenspieler des FC Schalke erhalten in den nächsten Tagen Profiverträge. Unterschrieben ist noch nichts, aber diese Jungs haben wir im Auge, teilt Andreas Müller, Team-Manager bei den Königsblauen, mit.
Das Trio profitiert von der neuen Ausländerregelung, die von der DFL jüngst verabschiedet wurde. Nach dieser fallen künftig zwar die Schranken für den Einsatz von Nicht-EU-Ausländern in der Bundesliga weg, gleichzeitig aber muss jeder Club über eine gewisse Zahl local player verfügen. Ab der Saison 2006/07 sollen es zunächst fünf pro Mannschaft sind, schrittweise bis 2008 dann acht. Local player bedeutet, dass die Talente im eigenen Unterbau ausgebildet worden sein müssen und sei es nur im letzten A-Jugend-Jahr. Wir wollen nach Möglichkeit jedes Jahr in der Champions League spielen und müssen uns daher an den UEFA-Statuten orientieren, nickt Müller den nun gefundenen Kompromiss in Sachen Nachwuchsförderung ab. Der Wahnsinn, der vor allem in England beim Anwerben von Talenten betrieben wird, soll in Deutschland indes nicht Einzug erhalten. Unser Scouting-System im Jugendbereich funktioniert sehr gut. Wir werden aber gewiss keine Millionen Euro für einen 16-Jährigen ausgeben, meint Müller mit einem Blick auf Theo Walcott, für den Arsenal London angeblich 23 Millionen Euro auf den Tisch legen will.
Auch wenn in der aktuellen ersten Mannschaft kein Eigengewächs zum Stammpersonal gehört: U 19 -Coach Norbert Elgert traut auf Sicht gleich mehreren Schützlingen den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse zu. Kunert und Boenisch haben als Junioren-Nationalspieler bereits internationale Erfahrungen gesammelt. Özil, der erst im Sommer von Rot-Weiss Essen nach Schalke wechselte, kann als Jung-Jahrgang sogar noch ein Jahr in der A-Jugend kicken.