In der U19-Bundesliga steigt der große Kracher gleich am ersten Spieltag. Borussia Dortmund empfängt den FC Schalke 04 - es ist das Duell der großen Revier-Rivalen, die in der Vorsaison auf den ersten beiden Plätzen landeten.
Der BVB marschierte gar bis ins Finale um die Deutsche Meisterschaft und holte dort den Titel. Überhaupt haben die Dortmunder A-Junioren die wohl erfolgreichste Saison ihrer Geschichte hinter sich. Bei RS blickt BVB-Erfolgstrainer Mike Tullberg (36) auf die nun anstehende Runde, seinen Kader und die ausgebliebende Reform des Spielmodus.
Der Maßstab nach der Vorsaison ist brutal. Es war das erfolgreichste Jahr aller Zeiten, wenn man auf die Ergebnisse schaut.
Mike Tullberg
Mike Tullberg über...
... die Juniorenspieler bei den Profis und das neue U19-Aufgebot: Wir stellen mit Youssoufa Moukoko, Jamie Bynoe-Gittens, Tom Rothe und Abdoulaye Kamara vier Spieler im Profikader, die noch U19 spielen könnten. Darauf sind wir natürlich sehr stolz, denn genau darum geht es uns ja. Das bedeutet auch, dass wir an ihrer Stelle jetzt schon U17-Spieler in unseren Kader integriert haben und wir haben immer noch Altjahrgänge mit sehr viel Talent in der Mannschaft. Wir wollen aber natürlich konkurrenzfähig bleiben und wieder eine erfolgreiche Saison spielen, dafür müssen wir die richtige Mischung finden. Das Wichtigste ist, dass wir möglichst viele Spieler nach oben bringen.
... die Qualität der Liga: Wir haben eine gute Mannschaft, die um den Titel mitspielen kann. Schalke ist ein Mitfavorit, deutlich besser als im letzten Jahr. Die Leverkusener werden oben mitspielen mit ihrer Qualität, Bochum ist sehr unangenehm, Gladbach auch. Dass wir dazu wieder nur eine Einfachrunde spielen, macht es nicht einfacher.
... die letzte Spielzeit: Der Maßstab nach der Vorsaison ist brutal. Es war das erfolgreichste Jahr aller Zeiten, wenn man auf die Ergebnisse schaut. Wir wurden Westdeutscher Meister ohne Niederlage, Deutscher Meister, standen im DFB-Pokalfinale, sind in der Youth League so weit gekommen wie noch nie. Dazu haben gegen den VfL Wolfsburg drei U19-Spieler in der Bundesliga gespielt (Lion Semic, Tom Rothe, Jamie Bynoe-Gittens, d. Red.). Sie haben 6:1 gewonnen und Tom Rothe hat zum 1:0 getroffen. Das hat uns sehr stolz gemacht.
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... den Modus ohne Rückrunde: Der DFB hat es geschafft, dass wir wieder nur eine Einfachrunde mit 15 Spielen haben. Selbst in der Kreisliga haben sie doppelt so viele Spiele, die Absteiger aus der U19-Bundesliga ebenfalls. Das ist nicht nur suboptimal, sondern sehr schlecht. Es ist das vierte Jahr, in dem man es nicht schafft, die Jungs bestmöglich auf den Herrenbereich vorzubereiten. Man kann Testspiele machen, ja - aber es ist einfach nicht das gleiche. Alle Klubs in den U19-Bundesligen wollen Spieler für das höchstmögliche Niveau ausbilden. Wie sollen sie körperlich für die Senioren bereit sein, wenn sie nur 15 Spiele in der Saison machen? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und froh sein, dass wir uns weitere Spiele über die Youth League holen können.
... die ausgebliebene Neustrukturierung der Bundesliga: Die meisten Topteams und damit die Toptalente in Deutschland haben nicht genügend Spiele auf Augenhöhe. Man kann es sich international ja anschauen, in anderen Ländern gibt es jedes Wochenende Top-Spiele auf Top-Niveau.