"Oh, Mist, auf Deutsch?", war Jamie Bynoe-Gittens' erste Reaktion, als er am Sky-Mikrofon Fragen zum 2:1-Sieg über Hertha BSC beantworten sollte. Der 17-jährige Flügelflitzer des BVB ist gebürtiger Engländer, lernt die deutsche Sprache aber fleißig, wie er im Interview unter Beweis stellte. "Wir freuen uns, dass wir dieses schwere Spiel gewonnen haben", jubelte er.
Kurz darauf wechselte das Interview dann aber doch auf Englisch. "Wir haben uns dieses Spiel über zehn Monate hart erarbeitet. Es gab kaum Pausen", sagte Bynoe-Gittens, dem das zwischenzeitliche 1:1 (37.) gelungen war. Zuvor hatte Luca Wollschläger die Hertha in Führung gebracht (12.). Den Siegtreffer erzielte kurz nach der Pause Bradley Fink (48.).
Bynoe-Gittens machte in seinen an diesem Tag 80 Einsatzminuten viel Betrieb, auch wenn er teils etwas zu verspielt war. Dennoch zeigte er, wieso er in dieser Saison auch schon Bundesliga-Minuten sammeln durfte. Und das soll es natürlich noch lange nicht gewesen sein. "Ich arbeite hart an mir, etwa an meiner Defensivarbeit."
Die Party könnte verrückt werden. Ich weiß es noch nicht. Es wird auf jeden Fall lustig.
Jamie Bynoe-Gittens
Nun darf er jedoch, wie auch der Rest der Mannschaft, zunächst erst einmal die A-Jugend-Meisterschaft feiern. "Die Party könnte verrückt werden. Ich weiß es noch nicht. Es wird auf jeden Fall lustig", sagte Bynoe-Gittens schmunzelnd. Auf die Bremse trat dagegen Lars Ricken, Direktor der Dortmunder Nachwuchsleistungszentrums. "Sie haben noch das Westfalenpokal-Endspiel gegen Schalke vor der Brust. Daher sollten sie sich noch etwas zurückhalten. Ich bin mir aber sicher, dass das ein oder andere Bierchen getrunken wird."
Ricken verteilt großes Lob an den U19-Jahrgang
Verdient haben sie sich eine Party allemal. "Die Jungs haben ein tolles Jahr gespielt. In der Youth League sind sie fast unter die besten vier gekommen, im DFB-Pokal haben sie erst im Finale verloren. Hier nun so eine Leistung zu bringen, macht diesen Sieg umso emotionaler", freute sich Ricken.
Nachdem sich die Herthaner für ihre starke Anfangsphase belohnt hatten waren es die Dortmunder, die das Spiel mehr und mehr an sich rissen. "Spätestens nach dem nicht gegebenen Elfmeter nach 30 Minuten waren wir komplett im Spiel. Die Führung war berechtigt, danach haben wir alles wegverteidigt. Ich könnte nicht stolzer sein."