Ihre Spieler sind fast ein Dreivierteljahr ohne Wettkampf. Was bedeutet das für sie?
Stefan Ruthenbeck: Die Spieler haben auf dem Weg zum nächsten Schritt ein bisschen was verloren. Wir haben Vieles aufgefangen, der Wettkampf fehlt jedoch. Der ist jedoch ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung eines Spielers. Dahingehend fehlt fast ein ganzes Jahr. Das muss man so deutlich sagen.
Sie haben "Vieles aufgefangen": Können Sie das konkretisieren?
Wir hatten das Glück, dass wir schon früh wieder Testspiele absolvieren konnten. Wir haben gefühlt mehr Testspiele bestritten, als wir Saisonspiele gehabt hätten. Wenn du aber zum vierten Mal gegen Borussia Mönchengladbach oder zum dritten Mal gegen Borussia Dortmund spielst, ist dieser Charakter, unbedingt gewinnen zu wollen, nicht mehr vorhanden. Wir haben als Trainer viel gewechselt, aber darauf geachtet, dass die Top-Spieler viel spielen. Trotzdem war es ein anderer Kontext. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie viel wir dann wirklich verloren haben.
Sie haben viele Testspiele absolviert, doch wie sieht es mit dem Training aus? Seit wann trainiert die Mannschaft wieder? Wir hatten insgesamt nicht viel Pause. Wir haben circa ab Januar viel trainiert. Das war möglich, weil wir ein sehr gutes Hygienekonzept hatten. Wir haben dazu mit dem Gesundheitsamt zusammengearbeitet. In der ganzen Zeit hatten wir nur einen positiven Corona-Fall. Der Spieler hatte sich aber in der Schule und nicht beim Training infiziert. Wir konnten zwar nicht immer in voller Mannschaftsstärke trainieren, aber immerhin ging es überhaupt.
Wie ist ihr Eindruck von der Mannschaft nach einem Dreivierteljahr ohne Wettkampf?
Die Spieler sind alle sehr fleißig und arbeiten gut. Sie haben verinnerlicht, dass sie im Training mitunter etwas mehr tun müssen, weil es am Wochenende eben nicht um drei Punkte geht. Das wird hier gelebt.
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