„Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass bei einigen jungen Spielern heutzutage die Widerstandsfähigkeit nicht so stark ausgeprägt ist wie früher“, sagte der Nachwuchskoordinator des Bundesligisten Borussia Dortmund der Zeitung „Die Welt“ (Freitag). In der gesamten Gesellschaft falle es heute jungen Menschen schwerer, gegen Widerstände anzukämpfen, urteilte der 43-Jährige. „Wir wollen aber keine kleinen Prinzen in bunten Fußballschuhen entwickeln“, sagte Ricken.
Der BVB habe daher Maßnahmen „zur bewussten Herausbildung von Verantwortlichkeiten erstellt – für die Spieler, die Trainer und die Eltern“, fügte der einstige Nationalspieler hinzu. Vor allen die Eltern spielen in diesem Konzept eine wichtige Rolle. „Es darf nicht jedes Problem vom Vater oder der Mutter gelöst werden, die Jungs müssen lernen, Problemlösungen selbstständig anzugehen. Das müssen die Jungs lernen – aber auch die Eltern“, sagte Ricken.
Für ältere Juniorenspieler biete der Club ein breites Bildungsprogramm an. Dort können die Jungkicker erfahren, was beim Bezug der ersten Wohnung zu beachten ist, erhalten Beratung zur Ernährung und zum Umgang mit den Sozialen Netzwerken, können Fremdsprachen lernen und an Workshops in der Fanszene teilnehmen.
„Wir reden ja auch über Persönlichkeitsentwicklung und darüber, Typen zu entwickeln, die durchsetzungsstark und konfliktfähig sind. Deshalb müssen wir aufpassen, dass junge Spieler nicht nur in der Blase Fußball leben, sondern auch noch Kontakt zu Menschen behalten, die keine Leistungssportler sind“, sagte Ricken. dpa