Womöglich ist der 17-Jährige der letzte Youngster, den Sude an höhere Aufgaben heranführt. Im Sommer ist Schluss für den Fußball-Lehrer, zumindest beim VfL. "Meine beiden Damen haben das Rennen gemacht", lächelt Sude, der seine Zukunft gemeinsam mit Frau Adriana und Tochter Mayla-Marie in Verl sieht. Dort kaufte sich die Familie schon vor einem Jahr ein Haus. "Adriana arbeitet als Zahnärztin in Verl und meine Kleine wird im Sommer eingeschult", berichtet der 51-Jährige.
Leicht fiel ihm die Entscheidung nicht, nach elf Jahren als Profi-Keeper und weiteren zehn im Trainerstab ist der gebürtige Hesse ein echtes Borussen-Urgestein. "Ich werde immer ein Gladbacher sein, aber man muss im Leben Prioritäten setzen. Das hat zuletzt Uli Stielike vorgemacht, der als Nationaltrainer der Elfenbeinküste zurücktrat um bei seinem kranken Sohn zu sein", betont Sude.
Dem Fußball dürfte er trotzdem treu bleiben, auch wenn er noch nichts konkretes in der Hinterhand hat. "Ich bin dem Verein sehr verbunden, vielleicht kann ich weiterhin für die Borussia im Scouting-Bereich arbeiten. Aber noch ist alles offen", erklärt der Familienvater. Die Chancen müssten gut stehen, schließlich hat er seinen feinen Blick für Talente in der Vergangenheit zur Genüge unter Beweis gestellt. Marcell Jansen, Marko Marin, Eugen Polanski und Moses Lamidi sind nur einige der Kicker, die der Linien-Chef in seiner Laufbahn herausbrachte. "Das schönste ist, dass man ein Wegbegleiter für die Jungs sein kann", bemerkt der frühere Homburger, der zu vielen ehemaligen Schützlingen weiter regen Kontakt hält.
Und was hat er sich für die letzte Rückrunde mit seiner "Fohlen-Truppe" vorgenommen? "Nachdem wir uns etwas offensiver ausgerichtet haben, läuft es besser. Wenn es so weitergeht, können wir noch einiges reißen – gerade im DFB-Pokal. Ein Finale in Berlin, das wäre ein toller Abschluss."