Elf Siege in zwölf Spielen, Spitzenreiter und mit Emre Aydinel einen der torgefährlichsten Stürmer in den eigenen Reihen. Die Favoritenrolle schien den Dortmundern um Trainer Benjamin Hoffmann eindeutig zugeschrieben zu sein. Denn mit den Hausherren wartete ein Team, das die Saison bisher relativ abwechslungsreich mit sechs Siegen und fünf Niederlagen auf Tabellenplatz sechs gestaltete.
Doch schon nach drei Minuten war die Favoritenrolle hinfällig: Die Zebras trafen durch ein Freistoßtor von Jan Niklas Pia zum 1:0 und legten noch vor der Halbzeit durch Kapitän Migel-Max Schmeling nach (24.). „Die Leidenschaft, die Duisburg an den Tag gelegt hat, hat unserem Spiel gefehlt“, bilanzierte ein enttäuschter BVB-Trainer Hoffmann nach der Partie, während die Zebras sich noch jubelnd in den Armen lagen.
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Auch im zweiten Durchgang fand der Tabellenführer keine Antwort auf den schnellen, kämpferischen Fußball, den die Mannschaft von Engin Vural präsentierte. „Wir haben uns zu wild gezeigt und nicht den Zugriff gefunden. Zudem hat Duisburg mit jedem Treffer noch mehr Sicherheit gewonnen“, kannte Hoffmann die Schwachstellen.
Der Tabellenführer konnte seine Dominanz nicht auf das vom Regen durchweichte Spielfeld bringen, sondern lud seinerseits die Hausherren immer wieder zu Kontermöglichkeiten ein, die diese in Gestalt von Darius-Dacian Ghindovean und Cem Sabanci immer wieder gerne annahmen: „Es ist klar, dass wir mit dem Rückstand das Spiel offener gestalten müssen und dadurch Gefahr laufen Konter heraufzubeschwören“, kannte Hoffmann die Tücken.
Doch auch die Einwechslungen von Felix Schlüsselburg, Malte Wengerowski, Samuel Örs oder Niclas Knoop brachte keine neue Offensivpower in die Partie. Stattdessen waren die Gäste in der Schlussphase auf einmal in Unterzahl: Reda Khadra musste verletzt vom Feld, eine Auswechslung war nicht mehr möglich. „Eine genaue Diagnose haben wir noch nicht, aber er ist sehr übel umgeknickt“, bangt Hoffmann um seinen Mittelfeldakteur.
So retteten die Hausherren ihren überraschenden Sieg über die Zeit, während der Spitzenreiter das Feld mit hängenden Köpfen verließ: „Es war eine verdiente Niederlage. Duisburg hat all das gezeigt, was wir uns eigentlich auf die Fahne geschrieben hatten“, haderte der BVB-Trainer, ergänzte aber: „Auch solche Spiele gibt es manchmal. Der Blick geht nun nach vorne.“
Ganz anders die Stimmung beim MSV-Trainer. Vural bilanzierte: „Das war eine super Partie von meiner Mannschaft, ich bin sehr stolz." Autor: Linda Sonnenberg