Vor dem West-Duell zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund sprach die Statistik Bände. Der souveräne West-Meister BVB ging als Favorit in die Hinspiel-Partie im Halbfinale um die Deutsche U17-Meisterschaft - immerhin schloss Dortmund die Weststaffel mit neun Punkten Abstand auf den Tabellenzweiten aus Leverkusen als unangefochtener Liga-Primus mit nur einer Saisonniederlage ab.
Vor allem offensiv war ein furioses Feuerwerk der Angriffsabteilung um den 13-jährigen Superstürmer Youssoufa Moukoko zu erwarten gewesen. Mit insgesamt 88 Saisontoren suchte der BVB in der Weststaffel vergeblich nach ernsthafter Offensiv-Konkurrenz: Der Zweitplatzierte dieser Statistik, der 1. FC Köln, kam nur auf 59 Treffer. In der ersten Hälfte ließ Dortmund erkennen, dass auch bei Trainer Sebastian Gepperts Elf die Chancenverwertung im Kampf um die Meisterschaft noch eine Baustelle darstellen kann.
Moukoko bringt den BVB in Front
Kritik auf hohem Niveau. Schließlich brachte Überflieger Moukoko die Gäste bereits in der 9. Minute mit einem sehenswerten Solo in Führung und erzielte sein 38. Tor in dieser Spielzeit. Es folgte eine weitere Großchance für Moukoko - durch seinen Pfostenschuss aus kurzer Distanz sorgte er bei Bayer für Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Jan Hoepner. Den wendigen BVB-Stürmer bekam die Werkself einfach nicht zu fassen, es hätte zwischenzeitlich 3:0 für die Gäste stehen können.
Der 0:1-Rückstand aus Leverkusener Sicht kam früh, Bayer 04 steckte aber nicht auf und biss sich in die Partie. Ein starkes Pressing, das Dortmund über weite Strecken den Platz nahm, zeichnete das Spiel der Werkself aus. Harte Zweikämpfe sorgten dafür, dass kurz vor dem Pausenpfiff ein Freistoß für Bayer durch Kevin Bukusus Kopfballtreffer (39.) den Ausgleichstreffer brachte.
Hitziges Spiel ohne Trinkpause
Während die Hitze über Leverkusen den Spielern zu schaffen machte, übernahm Leverkusen nach dem Pausentee das Zepter. Dortmund kam nur noch rudimentär zu Gegenstößen durch lange Bälle und Konter, Bayer erarbeitete sich mehr Chancen.
Zur Verwunderung der etwa 800 anwesenden Zuschauer legte der Unparteiische Robin Braun keine Trinkpause ein. Reihenweise lagen Spieler am Boden, mussten teils verletzt ausgewechselt werden. Das Rückspiel wird am Sonntag (16:30 Uhr) in Dortmund angepfiffen.