Den U19-Spielern vom FSV Duisburg stand die Ungläubigkeit nach dem Abpfiff in Essen ins Gesicht geschrieben. Das Spiel gegen Rot-Weiss verloren sie mit 0:4. Niederlage? Diesen Begriff hatten die Jungs wahrscheinlich schon gar nicht mehr in ihrem Vokabular. Denn zuvor blieb die Mannschaft von Trainer Gerhard Gotsche in ihren 50 Pflichtspielen ohne eine einzige Niederlage. Der Aufsteiger gewann im vorherigen Jahr alle Partien in der Kreisleistungsklasse, holte auch den Kreispokal und behielt in den Aufstiegsspielen erneut die weiße Weste. Diese Serie erstreckte sich bis in die Niederrheinliga.
Denn auch an den ersten vier Spieltagen holte der Aufsteiger zwei Siege und zwei Unentschieden, startete sehr verheißungsvoll. „Irgendwann ist jeder fällig“, sagte Gotsche: „Am Sonntag war das für uns ein guter Dämpfer. Mir ist es lieber, gegen so einen starken Gegner wie Essen zu verlieren als gegen eine vermeintlich schwächere Mannschaft, die man gar nicht so auf dem Zettel hat.“ Zum vorläufigen Ende der Erfolgsserie seiner Mannschaft gab der A-Lizenz-Inhaber eine realistische Einschätzung ab: „Man darf das alles nicht überbewerten.“ Die Qualität sei in der tieferen Kreisleistungsklasse viel schlechter als in der Niederrheinliga. Vielmehr hatte Gotsche die Entwicklung seiner Mannschaft im Blick.
Seit dem 15. Mai dieses Jahres sitzt der ehemalige Co-Trainer des KFC Uerdingen auf der Trainerbank in Duisburg. Für ihn stehe im Vordergrund, der Mannschaft eine Hierarchie zu geben und Ordnung vorzuleben. Zusammen mit seinem Trainerstab habe er an wesentlichen Stellschrauben gedreht: „Wir wollen uns von Spiel zu Spiel weiterentwickeln, wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft werden, sondern uns in dieser Liga etablieren.“