Mit dem ersten Durchgang konnte BVB-Trainer Benjamin Hoffmann nicht zufrieden sein: Viele Fehlpässe, ein unzureichender Spielaufbau und große Lücken in der Defensive. Dem Gast aus Oberhausen boten sich in den ersten 35 Minuten zahlreiche Großchancen, einzig der Torerfolg blieb aus. In der 38. Spielminute erzielte BVB-Stürmer Gabriel Kyeremateng aus heiterem Himmel plötzlich das 1:0 für die Hausherren.
Nicht aufsteckende Gäste erzielten nach 52 Minuten den Ausgleich. Für den in der Folgezeit geleisteten Aufwand wurden sie jedoch nicht belohnt: Im Endeffekt siegte der Deutsche Meister aus Dortmund deutlich mit 4:1. Kapitän Schwermann per Doppelpack und Kilian sorgten für einen in der Höhe ungefährdeten Sieg, der den Spielverlauf so allerdings nicht widerspiegelt.
Dass sich die Dortmunder besonders im ersten Durchgang schwer getan haben, blieb auch BVB-Trainer Hoffmann nicht verborgen - dafür gibt es allerdings Gründe. "Es war die zweite Englische Woche. Wir sind acht Stunden mit dem Bus nach München gefahren und waren erst um 1 Uhr nachts wieder in Dortmund. Die Jungs waren müde im Kopf", weiß der Übungsleiter die hohe Belastung der letzten Wochen einzuordnen. Dennoch habe seine Mannschaft das Spielkonzept im zweiten Durchgang gut umgesetzt: "Wir wollten das Tempo hochhalten, um Oberhausen müde zu machen. Das war der Schlüssel zum Erfolg."
Hoffmanns Gegenüber Dimitrios Pappas war die Enttäuschung nach der Partie anzumerken, Spiele wie das gegen den BVB will er mit seiner Mannschaft allerdings genießen. "Das sind Bonusspiele für uns", betonte der Trainer der U19 von RWO. Mit der läuferischen Leistung ist er indes vollends zufrieden. Pappas: "Die Jungs sind fit, sie haben wieder ein ordentliches Laufpensum abgespult." Der Blick geht ohnehin nach vorne. "In den anderen Spielen müssen wir die Leistung von Sonntag abrufen, dann ist definitiv mehr möglich. Im Endeffekt muss man sagen, dass sich Qualität durchsetzt."
Auch wenn sich die Chancenverwertung als ein Manko erwies, kann der Oberhausener Übungsleiter auf der Mannschaftsleistung aufbauen. "Wir sind stolz auf unsere Jungs - egal, ob sie die Dinger machen oder nicht. Wir stehen hinter ihnen." Nach der Länderspielpause trifft RWO auf die U19 der Arminia aus Bielefeld: "Das ist keine Kirmestruppe, Bielefeld ist der Favorit."
Für den BVB geht es in zwei Wochen hingegen zum aktuellen Tabellenletzten aus Köln. Bis dahin wird seine Mannschaft noch ein wenig regenerieren können, wie Hoffmann erklärt: "Die Jungs bekommen zwei Tage frei, das haben sie sich nach dem tollen Auftritt in München und den zwei Siegen gegen Bielefeld und Oberhausen verdient. Dann werden wir die Aufgabe gegen Fortuna Köln bewältigen."