Wer das Aufeinandertreffen der beiden Revierklubs vor Ort am Trainingszentrum des BVB verfolgt hatte, der konnte mit ein wenig Glück ein prominentes Bundesligagesicht entdecken: Christian Pulisic hatte sich am Sonntag unter die Zuschauer gemischt, um dabei zu sein, wenn die U19 des BVB gegen Rot-Weiß Oberhausen die Tabellenführung in der Junioren Bundesliga West verteidigen wollte.
Dass das gegen die abstiegsbedrohten Gäste keine einfache Aufgabe werden würde, ahnte man beim BVB wohl schon, und so gab es für die U19-Auswahl nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz prominente Verstärkung: Mit Felix Passlack, Alexander Isak und Dzenis Burnic standen gleich drei Akteure aus dem Dortmunder Profikader in der Startelf der Borussia.
Die Anwesenheit der Profis merkte man dem Spiel der Gastgeber zu Beginn allerdings kaum an. Vor allem in der Anfangsphase prägten Nervosität und Zurückhaltung das Spiel der Schwarz-Gelben: "In der ersten Halbzeit haben wir nicht mutig genug gespielt. Da haben wir es verpasst, mit der nötigen Aggressivität an die Sache heranzugehen", erklärt BVB-Trainer Benjamin Hoffmann.
Dass dem so war, lag allerdings nicht nur am Tabellenführer selbst. Denn die Gäste aus Oberhausen gingen von Beginn an sehr entschlossen zu Werke. Einzig im Abschluss war RWO nicht konsequent genug, Chris Führich (10.) und Tarik Kurt (13.) verpassten den frühen Führungstreffer.
Im zweiten Durchgang gelang es dem BVB dann, die eigenen Fehler abzustellen und die Gäste unter Druck zu setzen. Auffälligster Akteur dabei war Alexander Isak. Gleich mehrmals verpasste der Acht-Milionen-Einkauf der Borussia den möglichen Führungstreffer für die Gastgeber. Erst scheiterte der Schwede am Aluminium (57.), dann an RWO-Keeper Ricardo Seifried (67.). Und obwohl der BVB seine Gäste zu diesem Zeitpunkt völlig unter Kontrolle hatte, rächte sich die schlechte Chancenverwertung kurz vor Schluss: In der 82. Minute traf Kurt zum 1:0-Endstand.
Für den Auftritt seiner Mannschaft fand RWO-Trainer Mike Tullberg nach dem Spiel nur lobende Worte: "Der Schlüssel war das aggressive Auftreten von uns. Das haben wir vor allem in der Anfangsphase sehr gut gemacht. Am Ende hatten wir aber auch das nötige Glück auf unserer Seite", erklärt der 31-Jährige.
Den Borussen brachte die Hilfe aus dem Profikader am Ende nichts. Für Hoffmann auch eine Frage der Spielpraxis, die den Jungprofis derzeit womöglich fehlt: "Die drei Jungs haben insgesamt eine ordentliche Leistung gezeigt. An manchen Stellen fehlte ihnen vielleicht ein wenig der Rhytmus", sagt er.
Während der BVB die Tabellenführung an den FC Schalke verlor, musste RWO die Klassenerhaltsfeier durch den späten Ausgleich von RWE bei Viktoria Köln verschieben.