"Wie wir trotz 0:2-Halbzeitstand noch mal zurückgekommen sind, stelle ich in den Vordergrund", zeigte sich Elgert zumindest mit der Einstellung zufrieden. In die gleiche Kerbe schlug Kölns Trainer Boris Schommers: "Wir kriegen das 1:2 und kämpfen weiter und auch nach dem 2:2 wollten wir wenigstens den einen Punkt. Das war eine sehr reife Leistung."
Dass noch das 3:2 durch Kevin Goden in der 89. Minute für Köln fiel, war im Endeffekt glücklich, wie auch Kölns Trainer zugeben musste: "Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen, aber das war der Lohn für unsere Leistung gegen den Tabellenführer."
Womit Elgert sich nicht zufrieden zeigte, waren Fahrlässigkeiten in der Abwehr: "Es ist Fakt, dass wir gegen einen gleichwertigen Gegner verloren haben, aber es ist auch Fakt, dass wir uns die Dinger hinten selber reingehauen haben." Vor dem 0:1 durch Sinan Karweina konnte Schalkes Verteidigung einen langen Ball nicht richtig klären, sodass dieser in den Lauf Karweinas verlängert wurde, der nur noch einzuschieben brauchte. Kurz vor der Pause erhöhte Beyhan Ametov (44.) zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
Dabei hatte S04 den Gegner überwiegend im Griff. "Unsere Strategie ging schon auf. Die Übernahme und das Anlaufen klappte gut", lobte Elgert. Durch Schalkes hohes Angriffspressing wurden die Geißböcke zu mehreren langen Bällen gezwungen. Die meisten konnten abgefangen werden. Zwei Mal reichte es jedoch nicht.
Nach der Pause drückten die Blau-Weißen. Der Lohn für eine "intensive Energieleistung" (Elgert) waren die Treffer durch Jannis Kübler (52.) und Haji Wright (78.). Beide Mannschaften wollten nun den Sieg. Schalke machte weiter Druck, es fehlte nun aber an der Konzentration nach anstrengenden 90 Minuten.
"Das war so was von naiv", kommentierte Elgert leicht angefressen die Entstehung zum 2:3, als die Heimmannschaft einen Freistoß, statt reinzubringen, kurz ausspielte und dabei den Ball verlor. Er revidierte kurz danach: "Wir sind eine junge Mannschaft. Viele spielen das erste Mal um eine Meisterschaft mit. Montag nehme ich alle wieder in den Arm und tröste sie."
Bitter war die Niederlage aber auch deshalb, weil Dortmund das direkte Verfolgerduell gegen Leverkusen mit 2:1 gewann und damit an Schalke in der Tabelle vorbeizog.