Die 1:0-Führung aus der ersten Minute konnten die Essener nicht lange halten. "Wir kriegen viel zu schnell den Ausgleich, waren dennoch in der ersten Halbzeit sehr präsent", resümierte RWE-Coach Carsten Wolters. Insbesondere nach den zahlreichen Chancen in Halbzeit eins hätte sein Team die erneute Führung sicherlich verdient gehabt. Jason Ceka traf in der 45. Minute nur die Latte. Nach dem Ausgleich wirkte Essen zumindest in der ersten Halbzeit hinten stabil und hat nicht viel zugelassen.
"Wir sind auch sehr gut aus der Pause gekommen und wollten das Spiel weiter annehmen und kriegen dann den Gegentreffer", ärgerte sich der ehemalige MSV-Profi. Die Führung spielte Oberhausen dann sicherlich in die Karten. Dem hohen Pressing der Gastgeber konnte Essen danach kaum bis wenig entgegensetzten. Wolters war nach der Niederlage bedient und enttäuscht, auch was die Mentalität seiner Mannschaft betrifft: "Keiner hat mehr Verantwortung übernommen. Wir haben uns ein bisschen ergeben. Bis zur 90. Minute haben wir in der zweiten Halbzeit offensiv gar nicht stattgefunden", kritisierte Wolters.
Das am Sonntag schwache Zweikampfverhalten seines Teams bezeichnete der RWE-Coach als "jugendlich", während Oberhausen laut dem 47-Jährigen deutlich reifer und härter aufgetreten ist. "In einem Derby muss man auch mal austeilen und härter in die Zweikämpfe gehen. Das haben wir nicht hingekriegt. Fußballerisch konnten wir kaum eine Lösung finden", betonte Wolters, der sich mit seinem Team weiterhin im Abstiegskampf sieht: "Wir nehmen auch zukünftig in keinster Weise einen Gegner auf die leichte Schulter, egal wie die Tabellensituation aussieht."
Für Essen steht in der nächsten Woche bereits das nächste Derby auf dem Programm. Gegen den MSV Duisburg muss Rot-Weiss dabei ein deutlich anderes Gesicht zeigen als gegen Oberhausen.