Schon bei seinem Amtsantritt vor sechs Wochen dürfte Oberhausens U19-Coach Mike Tullberg klar gewesen sein, dass er ein Himmelfahrtskommando in Angriff genommen hat. Der Trainerwechsel hat seine Wirkung jedoch nicht verfehlt.
In den bisherigen sechs Spielen unter der Leitung des Dänen haben die Kleeblätter einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und eindeutig unter Beweis gestellt, dass sie in der höchsten deutschen Spielklasse bestehen können. Die Partien gegen Theesen und Bielefeld wurden souverän gewonnen, gegen Dortmund und Köln präsentierte sich RWO auf Augenhöhe. Einzig beim 1:4 gegen die Schalker Überflieger war das Team chancenlos. „Wenn wir von Anfang an so gespielt hätten, wären wir nicht so tief unten drin“, betont Tullberg, der somit indirekt Kritik an seinem Vorgänger Gerd Gotsche übt. „Die Jungs haben Qualität und wurden zuvor einfach schlecht geredet. Möglicherweise müssen wir absteigen, weil die Spiele gegen die Teams von unten zum Teil deutlich verloren wurden. In den ersten acht Monaten waren wir einfach nicht gut genug.“
Um die Klasse doch noch halten zu können, benötigen die Rot-Weißen definitiv ein Wunder. Sechs Punkte muss RWO in den letzten vier Spielen gegen RWE, Düsseldorf, Bochum und Leverkusen aufholen. Erschwerend hinzu kommt das deutlich schlechtere Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz. Tullberg hat dennoch einen optimistischen Rettungsplan in der Tasche. „Wir müssen zehn Punkte holen, um eine Chance zu haben. Wenn die Mannschaft so gut spielt wie zuletzt, ist das nicht unmöglich.“