Auch wenn es nur wenige Minuten waren, so waren sie es wert. Im Spiel gegen den VfB Speldorf setzte U23-Coach Dirk Helmig nicht auf seine sonstigen Auswechselspieler, sondern auf Sebastian Santana. "Es war für mich schon sehr überraschend, dass ich berufen wurde. Auf diesen Einsatz habe ich gehofft", freute sich der junge Essener über die Entscheidung der Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen.
Lange Verletzungspausen warfen ihn zurück
Dabei startete die jetzige Saison alles andere als gut für ihn. In der Sommerpause erkämpfte sich der 19-Jährige einen Stammplatz in der rot-weissen U19. Doch zu Beginn der Spielzeit zog sich Santana einen Außenbandriss zu, der ihn zum ersten Mal zurückwarf. "Als ich nach der überstandenen Verletzung meinen Platz zurückgewinnen konnte, zog ich mir drei Spieltage später einen Muskelfaserriss zu, der mich bis kurz vor der Winterpause aussetzen ließ", erzählt der gebürtige Klever. Somit stehen bislang erst vier Einsätze von Beginn an zu Buche. Zu wenig für einen so selbstbewussten jungen Mann wie ihn.
Sein Ziel definiert er deutlich: "Ich will Profi werden. Um Profi zu werden, würde ich alles geben. Ich weiß, dass ich nun Spielpraxis sammeln muss. Dafür würde ich auch Umwege gehen." Da auch Rot-Weiss Essen über eine Abschaffung der U23 nachdenkt, ist für den 19-Jährigen klar, dass er sich woanders auch umschauen muss. "Ich habe derzeit einfach keine Planungssicherheit, deshalb höre ich mir jegliche Angebote an", erklärt Santana.
Der schnellste Spieler der Liga
Um sein Wunschdenken zu erfüllen, zog er vor kurzem in seine erste eigene Wohnung. Ebenfalls trainiert er - vor jeder Mannschaftseinheit - in der Praxis Handarbeit für seinen Körper und seine persönliche Fitness. "Zudem habe ich mittlerweile mein eigenes Fußballprogramm erstellt, dass ich zwei Mal in der Woche auf dem Platz ausübe", beschreibt er seinen momentanen Lebensabschnitt. Hinzu kommt natürlich noch die Schule: Im Mai möchte Santana sein Fachabitur in der Tasche haben.
Was viele nicht wissen: Trotz seiner 1,88m ist Santana auf den Außen einsetzbar. "Ich kann sowohl auf dem linken, als auch dem rechten Flügel eingesetzt werden. Hinzu kommt meine Schnelligkeit. Ich behaupte, dass ich der schnellste Spieler der Liga bin", lächelt Santana.
Der erste Schritt in die richtige Richtung
Auf dem Weg zum Profigeschäft muss der 19-Jährige aber natürlich auch erst einmal Abstriche machen. Ihm geht es nun vor allem um die Spielpraxis, die er erhalten will: "Ich weiß, dass es nicht gleich von Null auf Hundert geht. Wenn ich meine Chancen bei einem Verein sehe und ich Spielpraxis garantiert bekomme, dann würde ich auch bis nach Unterhaching fahren, um dort zu spielen", gibt sich der Essener selbstbewusst.
Der Sprung, vom Jugend- zum Seniorenspieler, ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. Die Einwechslung am Wochenende war der erste Schritt in die richtige Richtung.