Was es ihnen bedeutet, sich fern der Heimat so positiv zu präsentieren, das zeigten die Samba-Kicker nicht erst bei ihrer exzessiven Siegesfeier. Jedes Tor nutzten die Einwechselspieler von Botafogo als Sprint-Übung, denn sie gratulierten dem jeweiligen Schützen auch dann, wenn er sich am anderen Ende des Spielfeldes befand.
Diesen Enthusiasmus konnte Manfred Schadt nicht teilen. Nach der 0:1-Finalniederlage seiner Jungs bemerkte der Kölner Trainer: „Wir haben von der Spielanlage her den besten Fußball gespielt. Aber die Brasilianer waren physisch weiter entwickelt als die anderen Teams.“
Dabei waren beide unter dubiosen Umständen ins Halbfinale eingezogen. Ein 3:3 im letzten Vorrundenspiel reichte ihnen, und es erinnerte einiges an die Schande von Gijon. „Das war am Ende ein Nichtangriffspakt. Und beim 3:3 in letzter Minute hat die Abwehr von Botafogo das Spielen eingestellt“, ärgerte sich Dortmunds Trainer Sascha Eickel, dem dadurch nur das Spiel um Platz fünf blieb.
Zwei Plätze besser, nämlich auf dem dritten Rang, landeten die Schalker. „Das war vor unseren wichtigen Spielen ein aufschlussreiches Turnier“, bemerkte Co-Trainer Uwe Grauer, der an der Seitenlinie coachte, während sein Chef Norbert Elgert die Partien von der Tribüne aus verfolgte. Ob er vor dem Westfalenpokalfinale zwischen S04 und BVB am Donnerstag tatsächlich neue Erkenntnisse sammeln konnte, ist ungewiss. Der wichtigste Eindruck bleibt aber bestehen: Der Spax-Cup zählt zu den besten A-Juniorenturnieren Deutschlands. Das wissen nicht nur die Talente von Botafogo.
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