Denn wenn seine gut organisierten Vorderleute tatsächlich mal einen Ball passieren lassen, dann ist der Schlussmann meist zur Stelle. „Hendrik hat eine richtig tolle, kontinuierliche Entwicklung gemacht. Er hat mittlerweile gelernt, seine Vorderleute zu führen und zu organisieren“, betonen seine Trainer Marco Rudnik und Marc Roch unisono.
„Diese Entwicklung ist überraschend für mich. Ich habe zwar noch nichts erreicht, aber es fühlt sich gut an, Stammtorwart in der U19-Bundesliga zu sein“, betont Bonmann. Dieses Gefühl ist tatsächlich noch recht neu für ihn.
Nach fünf Jahren wurde er 2009 auf Schalke aussortiert, weil er mit 1,70 Meter zu schmächtig für den Posten zwischen den Pfosten war. Es folgte der Wechsel zu RWE, der damals einem Abstieg gleichkam: Statt auf bestens präpariertem Untergrund musste der gebürtige Essener plötzlich auf Asche trainieren.
„Am Anfang war es schwer für mich bei RWE“, berichtet Bonmann. Doch in dieser Zeit fasste er einen Entschluss, dessen Auswirkungen heute spürbar sind: „In der U17 habe ich gemerkt, dass ich mehr machen muss als andere, um mich weiterzuentwickeln.“
Bonmann arbeitete an sich und wuchs ganz nebenbei auch noch auf die stattliche Größe von 1,94 Meter. In der U17 teilte er sich den Kasten noch mit seinem Konkurrenten und absolvierte die Hälfte der Spiele. In der vergangenen U19-Saison sicherte er sich seinen Stammplatz zur Rückrunde und hat ihn seitdem nicht mehr abgegeben. Stattdessen ist er mittlerweile sogar der Kapitän seines Teams. „Dieses Vertrauen ist super, das Beste, was einem Spieler passieren kann“, bemerkt der 18-Jährige.
Mit ihm ist übrigens auch der Verein gewachsen: Auf Asche muss Bonmann schon lange nicht mehr trainieren. Dennoch ist unsicher, ob der Gymnasiast auch im Seniorenbereich bei RWE bleibt. Im Sommer läuft sein Vertrag aus, dann sollte er bei normalem Lauf der Dinge auch sein Abi in der Tasche haben – die Welt stünde ihm offen. „Der Traum ist, als Profifußballer mein Geld zu verdienen. Ich würde gern ein Jahr lang nur Fußball spielen und schauen, was geht“, plant der Jungspund. Wenn er so weitermacht, könnte da noch einiges gehen.