Nach einem Ballverlust von Connor Krempicki kickte er gar seinen Plastikuntersatz weg. Wenig später war Schalkes 0:1-Niederlage besiegelt und Elgert fasste mit kühlem Kopf zusammen: „Beim Gegner waren drei Akteure dabei, die schon Seniorenfußball spielen. Da konnte man schon merken, dass die abgezockt waren, um es positiv auszudrücken.“
So darf man seine Emotionalität in der Schlussphase durchaus als Indiz dafür werten, welchen Stellenwert der SPAX-Cup im U19-Bereich hat. Ein weiterer Indikator sind die Zuschauerzahlen. Insgesamt strömten 14.500 Besucher an den drei Tagen ins Ennepetaler Bremenstadion, 500 mehr als im Vorjahr. „Wir hatten Top-Jugendfußball hier und können mit dem Ablauf des Turniers absolut zufrieden sein. Wir waren mit dem Zuschauerzuspruch sehr zufrieden“. bilanzierte Turnierleiter Stephan Kirsch.
Ein positives Fazit zog auch BVB-Coach Sascha Eickel, der mit seiner Truppe nach einer 0:1-Niederlage gegen Benfica Lissabon den vierten Rang belegte: „In den ersten drei Partien haben wir eine überragende Leistung gezeigt. Das war für mich angesichts der personellen Konstellation überraschend.“
Schließlich hatten die Dortmunder gleich vier Gastspieler dabei: Neben Yannick Langesberg und Laurin Vogel, die zur kommenden Saison ohnehin vom SC Neheim zum BVB wechseln, waren dies der belgische U17-Nationalspieler Serge Salumu Ngongo (Lierse SK) sowie der Japaner Yuki Nakagawa (Consadole Sapporo), der von seinem Berater derzeit von Mainz aus zu diversen Probespielen entsendet wird. „Man muss mal schauen, ob das realisierbar ist“, bemerkt Eickel. Vor allem Nakagawa, der nicht nur namentlich an seinen prominenten Landsmann erinnert, dürfte realistische Chancen auf ein Engagement besitzen, sofern es keine Probleme mit der Spielgenehmigung geben sollte.
Bester Torhüter Andrey da Silva Ventura (Botafogo)
Bester Torschütze Philipp Gödde (Schalke 04, 4 Tore)
Selbst die Dortmunder Fans befanden sich am Pfingstwochenende übrigens im internationalen Einsatz: 120 Bundeswehr-Soldaten schauten sich die Partien per Livestream von Afghanistan aus an, darunter auch der Sohn von BVB-Busfahrer Achim Schmitz. Sie sahen auch die wenig überzeugenden Auftritte des Hamburger SV, der sich mit dem vorletzten Platz begnügen musste. Das hatte Gründe: Die Hamburger bestritten zeitgleich ein Turnier in Groningen. „Es ist ja auch langweilig, wenn wir jedes Mal gewinnen“, bemerkte Nachwuchsleiter Bastian Reinhardt, der am Finaltag den etatmäßigen Cheftrainer Otto Addo vertrat, mit einem Augenzwinkern.
Ganz anders die Stimmungslage bei den Gastgebern vom TuS Ennepetal. Die Lokalhelden blieben zwar punkt- und torlos und wurden Letzter, doch sie ließen sich die gute Laune nicht verderben. Sie werden geahnt haben, dass sie einige ihrer Gegenspieler schon bald im Fernsehen erleben werden.