Die Fahne des Feindes, der gerade die erneute Deutsche Meisterschaft feiert, war aus Schalker Sicht zum Glück das einzige Übel am Sonntagmorgen in Ückendorf. Die königsblaue U19 darf nämlich nach einem 3:2 (0:1) -Sieg über den 1. FC Köln weiter von der Meisterschaft träumen.
Eine Stunde lang bekam Philipp Hofmann kein Bein auf den Boden, doch dann schoss der lange Stürmer den FC Schalke zurück ins Glück. Nach einem Doppelfehler von Sead Kolasinac und Kaan Ayhan war der stark aufspielende Nachwuchs des 1. FC Köln durch Robin Schmidt unmittelbar vor der Pause verdient in Führung gegangen. Für den Tabellenführer aus Gelsenkirchen, der letzten Sonntag mit 0:2 beim Verfolger Bayer Leverkusen gestrauchelt war, bahnte sich die zweite Niederlage in Folge an.
Schalke: Raeder - Babic, Ayhan, Kolasinac, Borgmann - Zander (57. Korczowski), Bau - Balci (88. Fagasinski), Meyer (90. + 1 Sönmez), Max (86. Harder) - Hofmann.
Köln: Schuhen - Kacinoglu, Lippold, Nikolaou, Engelke - Wiebe, Engels (90. + 1 Scepanik) - Gerhardt, Schnellhardt, La Moncia - Schmidt (88. Schell).
Schiedsrichter: Michel Haupt (Bremen).
Tore: 0:1 Schmidt (45.), 1:1 Hofmann (69.), 2:1 Ayhan (83.), 3:1 Hofmann (88.), 3:2 Schnellhardt (89.).
Zuschauer: 200.
Gelbe Karten: Raeder, Kolasinac (5) – Schmidt, Schnellhardt.
Besonderes Vorkommnis: Engels verschießt Foulelfmeter (53.).
Doch Mario Engels verpasste in der 53. Minute die Riesenmöglichkeit auf einen Auswärtsdreier. Nach einem erneuten Patzer des S04-Kapitäns Kolasinac rasselte Lukas Raeder im Strafraum mit Kölns Angreifer Schmidt zusammen. Was für Schiri Michel Haupt eine klare Sache war, sah Schalkes Trainer Norbert Elgert anders. „Ich weiß nicht, ob man den geben muss“, rätselte der Fußballlehrer.
Engels konnte die gute Gelegenheit allerdings nicht nutzen, zielte rechts neben den Pfosten und lud so die Schalker zum Gegenschlag ein. Erst besorgte Hofmann mit einem Kopfball nach Kolasinac-Flanke den 1:1-Ausgleich, ehe Ayhan mit einem Abstauber nach Hofmanns Kopfballvorlage und erneut Hofmann nach einem Konter und schönem Steilpass von Tammo Harder die Partie zugunsten der Hausherren drehten. Fabian Schnellhardts Anschlusstreffer zum 2:3 in der vorletzten Spielminute kam für Köln zu spät.
Vier Spieltage vor dem Saisonende biegen die Schalker mit weiterhin sieben Punkten Vorsprung auf den Verfolger Bayer Leverkusen auf die Zielgerade ein. „Leverkusen hat nach dem Sieg gegen uns noch einmal Morgenluft gewittert. Auch deshalb war für uns dieser Sieg gegen Köln, und wie er zustande gekommen ist, psychologisch unheimlich wichtig“, gab Elgert erleichtert zu.