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Bonn U19: Trainer geht
Kaczmarek wird Co-Trainer von Ägypten

Bonn U19: Trainer wechselt ins Ausland
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Tomek Kaczmarek hat viele Flüge vor sich: Die Weihnachtsfeiertage verbringt der gebürtige Breslauer mit seiner Familie in Zakopane, Silvester daheim in Köln.

Doch die aufregendste Reise wird er am 5. Januar antreten, wenn er in den Flieger nach Kairo steigt. Denn Kaczmarek, der sich mit seiner guten Arbeit beim Bonner SC einen Namen gemacht hat, wird Co-Trainer von Bob Bradley bei der ägyptischen Nationalmannschaft.

Was wie ein Traum aus 1001 Nacht klingt, ist der nächste Karriereschritt für den 27-Jährigen. Denn genau genommen begann das Abenteuer Ägypten mit einem Aufenthalt in den USA. Damals, zwischen 2007 und 2008, arbeitete der Sportstudent im Trainingszentrum von Mark Verstegen in Los Angeles an seiner Diplomarbeit. Die Zentrale des US-Verbandes lag gleich nebenan und damit auch das Büro das damaligen US-Nationaltrainers Bradley. Die beiden verstanden und schätzen sich auf Anhieb. „Seitdem haben wir regelmäßig Kontakt“, berichtet Kaczmarek. Schließlich war der Weg über den großen Teich recht kurz, da Bradleys Sohn Michael bei Borussia Mönchengladbach spielte.

Doch als sich der neue ägyptische Nationaltrainer einen Monat nach seinem Amtsantritt im September bei Kaczmarek meldete, ging es nicht mehr um die bloße Kontaktpflege. Nein, Bradley wollte ihn in seine Stab aufnehmen, zu dem ein weiter Assistent und ein Torwarttrainer zählen. „Ich habe es extrem genossen, in Bonn zu arbeiten“, sagt Kaczmarek. Aber der Reiz, dem Fußball auf höchstem Niveau ganz nahe zu sein, überwog.

Nun hat er einen Vertrag bis zur WM 2014 in der Tasche. Bis dahin warten mit Olympia 2012 und dem Afrika-Cup 2013 weitere Highlights. Und dafür nimmt er auch in Kauf, zunächst ohne seine Freundin in der Ferne zu leben. „Mein Lebensmittelpunkt soll Kairo sein, zumal die meisten Nationalspieler in der heimischen Liga aktiv sind“, betont Kaczmarek. Weder das vorläufige Hotelleben noch der politische Umbruch im Land schreckten ihn ab, das Wagnis einzugehen. „Auf dem Tahrir-Platz gibt es immer wieder Ausschreitungen, aber prinzipiell ist das Leben in Ägypten nicht gefährlich“, glaubt Kaczmarek. Und beruflich wird seine neue Tätigkeit ohnehin reizvoll sein, denn „Bob ist ein überragender Trainer.“

Derweil müssen sich die Bonner nach einem neuen Coach umschauen. Doch der Sportliche Leiter Bernd Gabriel, auf dessen Schreibtisch sich bereits 20 Bewerbungen türmen, setzt sich nicht unter Zeitdruck: „Das Amt in der U19-Bundesliga ist sehr begehrt. Ich hoffe, dass bis zum Trainingauftakt am 5. Januar präsentieren können.“ Dem Tag also, an dem Kaczmarek seinen bis dahin aufregendsten Flug antreten wird.

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