Smuda hatte sich nach der Bundesliga-Begegnung zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund (1:1) mit dem Ex-Schalker Boenisch und seinen Eltern zum Abendessen getroffen.
Noch vor dem Treffen mit Smuda hatte sich Boenisch zu seiner Nationalmannschafts-Zukunft geäußert. "Ich habe noch wirklich keine Entscheidung getroffen. Das wird sich noch ein paar Wochen hinziehen. Ich will mich voll auf meine Aufgaben bei Werder konzentrieren. In der Winterpause werde ich mich dann zu diesem Thema äußern."
Sebastian Boenisch im DFB-Trikot (Foto: firo).
Doch nach dem Gespräch zwischen Boenisch und seinen Eltern war sich Smuda seiner Sache sicherer, als Boenisch selbst am Vortag.
"Nach dem Treffen bin ich mir sicher, dass seine Eltern und er selbst dafür sind, dass Sebastian Boensich zukünftig Polen repräsentiert. Wir haben schnell eine Wellenlänge gefunden und viel herumgescherzt. Wir haben gelacht und uns darauf geeinigt, dass Sebastian für Polen spielen muss um ein Gleichgewicht herzuschaffen. Boenisch ist wie Lukas Podolski in Gliwice (Gleiwitz) geboren. Podolski spielt für Deutschland, somit sollte Boenisch für Polen antreten, damit eine Balance hergestellt ist", lächelt der neue Nationaltrainer gegenüber dem "Przeglad Sportowy".
In dem Fall "Boenisch" sind auch Tomasz Waldoch, Co-Trainer von Smuda und Werders fürherer Torhüter Dieter Burdenski, involviert. Beide haben mit Boenisch, in Smudas Namen, vorher Gespräche mit dem 22-jährigen geführt.
Tomasz Waldoch befürwortet Boenischs Entscheidung (Foto: firo).
"Ich bin genau so wie Franciszek Smuda guter Hoffnung, dass Sebastian sich für Polen entscheiden wird. Er würde unserer Mannschaft enorm weiterhelfen", sagt der ehemalige Kapitän der polnischen Nationalmannschaft Tomasz Waldoch.
Smuda hat ebenfalls mit Werders Sportdirektor Klaus Allofs, das Gespräch gesucht. "Ich habe Allofs gesagt, das ich im Fall der Fälle will, dass sowohl die polnische Nationalmannschaft als auch Werder Bremen zufrieden sein werden. Es geht darum, dass Sebastian ohne Probleme zu den Länderspielen abgestellt werden sollte. Auf der anderen Seite würden wir bei wichtigen Spielen für Werder den Bremern entgegenkommen."
"Das wichtigste in dieser Angelegenheit ist jedoch Sebastian Boenisch selbst. Dieter, Tomasz und ich haben in dieser Sache schon einiges gemacht. Nun muss Sebastian selbst eine Entscheidung fällen. Ob er nun mehr für Deutschland oder für Polen spielen will", fügt Smuda hinzu.