Mit der Einladung der Hoffenheimer Shootingstars Compper und Weis würdigte Löw auch die Leistungen des Bundesliga-Aufsteigers, der sich damit über die ersten Nationalspieler seiner Vereinsgeschichte freuen kann. "Vor unserem Training hat mich unser Trainer Ralf Rangnick über die Nominierung informiert. Da habe ich gegrinst und Tobias Weis in den Arm genommen. Es ist für mich eine unheimliche Ehre, da ich noch nicht viele Bundesliga-Spiele gemacht habe. Es wäre toll, wenn ich kurz das deutsche Nationaltrikot tragen könnte", meinte Abwehrspieler Compper.
Der 23-Jährige, der bei Borussia Mönchengladbach im vergangenen Jahr auf dem Abstellgleis gestanden hatte und sich nach seinem Wechsel im Januar 2008 auf Anhieb einen Stamplatz bei Hoffenheim erkämpft hatte, hofft ebenso in Berlin auf einen Kurzeinsatz wie sein Mannschaftskollege Weis. "Nach dem Training habe ich Jogi Löw zurückgerufen. Er hat mir gesagt, ich hätte über Monate eine gute Leistung gebracht. Er hat mich genau beobachtet. Für mich ist das sensationell, wie schnell das alles in zwei Jahren gegangen ist. Es wäre natürlich schön, wenn ich ein paar Minuten spielen dürfte. Mein erster Anruf galt meinen Eltern, die es kaum glauben konnten", berichtete der Mittelfeldspieler. Löw hatte für die beiden Hoffenheimer ebenfalls nur lobende Worte parat. "Marvin hat bisher eine gute Saison in Hoffenheim gespielt und ist als Innen- und Linksverteidiger variabel einsetzbar. Er ist einer von unseren jungen und entwicklungsfähigen Spielern", beschrieb der Bundestrainer die Vorzüge von Compper. Weis sei taktisch und technisch gut geschult und habe sich zuletzt in der Bundesliga durch starke Leistungen in den Blickpunkt gespielt. "Er bietet sich als Alternative für die etablierten Spieler im Mittelfeld an", meinte Löw.
Die besten Aussichten auf einen Einsatz von Beginn an hat aber Marcel Schäfer. "Da auf unserer linken Abwehrseite Philipp Lahm, Marcell Jansen und Christian Pander nicht zur Verfügung stehen, erhält er nun seine verdiente Chance", sagte der Bundestrainer und gab dem Filius des früheren Aschaffenburger Zweitligaprofis Markus Schäfer damit schon fast eine Einsatzgaratie.
Der Linksfuß, der nebenbei ein Fernstudium Sportmanagement absolviert, war von seiner Nominierung völlig überrascht: "Damit habe ich nicht gerechnet. Es freut mich, dass ich erstmalig im Kreis der Nationalmannschaft dabei bin, der Bundestrainer Vertrauen in mich setzt und mir diese Chance gibt. Bei so einem Klassiker dabei sein zu dürfen, ist ein Traum."