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Legia-Trainer sorgt für Eklat, Ex-Schalke-Profi ledert - "Parodie eines Trainers"

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Goncalo Feio, Trainer von Legia Warschau, flippte nach dem Spiel gegen Bröndby Kopenhagen komplett aus.
Goncalo Feio, Trainer von Legia Warschau, flippte nach dem Spiel gegen Bröndby Kopenhagen komplett aus. Foto: Screenshot/Polsat

Legia Warschau steht kurz vor dem Einzug in die Gruppenphase der Conference League. Der Trainer sorgte aber nach dem letzten Spiel für einen handfesten Skandal.

Durch einen 3:2-Sieg bei Bröndby Kopenhagen und einem 1:1-Remis daheim gegen die Dänen konnte sich Legia Warschau für die Playoff-Spiele um die Gruppenphase der Conference League qualifizieren. Hier wird es gegen KF Ditra aus dem Kosovo gehen.

Dass dann Legias Trainer Goncalo Feio auf der Bank sitzen wird, ist eher unwahrscheinlich. Denn der 34-jährige Portugiese sorgte nach dem Bröndby-Spiel für einen großen Eklat. In Polen diskutieren Experten rauf und runter, was nun mit Feio passieren soll. Sogar die sofortige Freistellung als Trainer des Kultklubs Legia Warschau wird gefordert.

Was war passiert? Legia brachte vor 28.000 Zuschauern ein 1:1-Remis ins Ziel und sicherte sich dadurch das Weiterkommen. Auf dem Feld wurde gefeiert, aber schnell kam es auch zu einer Rudelbildung. Und Legias Trainer Feio war mittendrin.

Er zeigte gar in Richtung der rund 1000 mitgereisten Fans aus Kopenhagen beide Mittelfinger. Eine absolute No-Go-Geste - und das sogar von einem Trainer, der als Vorbild dienen sollte. In Polen ist man sich einig: Feio muss bestraft werden - sowohl von der Uefa als auch dem PZPN, dem polnischen Fußballverband.

Ich verlange, dass der PZPN Feio bestraft und aus dem Verkehr zieht. Auch sein Verhalten auf der Pressekonferenz ging nicht. Er hat Komplexe, echten Fußball hat er bisher nur im TV gesehen. Für mich ist er eine Parodie eines Trainers

Tomasz Hajto

Feio ist schon in der Vergangenheit in Polen immer wieder negativ aufgefallen. Bei seinem letzten Klub Motor Lublin schlug er den Vereinspräsidenten Pawel Tomczyk und verletzte ihn am Kopf. Der Verletzte musste ins Krankenhaus gebracht werden, während Trainer Feio entlassen wurde. Nun die obszönen Gesten Richtung der Kopenhagener Fans.

Tomasz Hajto, ehemaliger Bundesligaprofi des FC Schalke 04, forderte nun im polnischen Fernsehen bei "Polsat Sport" Konsequenzen für Feios Fehlverhalten. Hajto sprach Klartext: "Ich bin davon überzeugt, dass die Disziplinarkommission des polnischen Fußballverbandes endlich Ordnung macht. Das sage ich als ehemaliger polnischer Nationalspieler und Inhaber der Fußballlehrer-Lizenz. Ich habe so eine Geste nie gezeigt. Wenn ich das getan hätte, dann hätte man mich mit Sicherheit für drei Monate gesperrt. Ich bin gespannt, was wir nun mit Feio machen. Wir dürfen uns solche Fehltritte nicht erlauben. Das ist nicht nur respektlos gegenüber den Fans des Gegners und den Verantwortlichen sondern auch gegenüber allen Trainern in Polen."

Der 51-jährige Hajto, der zwischen 2000 und 2004 141 Pflichtspiele (neun Tore, elf Vorlagen) für Schalke absolvierte, ergänzte: "Ich verlange, dass der PZPN Feio bestraft und aus dem Verkehr zieht. Auch sein Verhalten auf der Pressekonferenz ging nicht. Er hat Komplexe, echten Fußball hat er bisher nur im TV gesehen. Für mich ist er eine Parodie eines Trainers."

Jesper Sorensen, Trainer von Brondby Kopenhagen, konnte das Verhalten seines Trainerkollegen auch überhaupt nicht nachvollziehen und meinte auf der Pressekonferenz nach dem Aus in Warschau: "Feio ist zu uns gekommen und meinte, dass wir jetzt nach Hause fahren könnten. Wir haben Respekt vor Legia. Aber so ein Verhalten ist nicht normal. So kam es dann auch zu der Rudelbildung, so etwas lassen wir uns nicht gefallen. Ich glaube, dass er die Konfrontation suchte."

Feio wehrte sich und schilderte seine Sichtweise: "Wir benehmen uns mit Klasse, solange uns auch andere respektieren. Die erste Mannschaft, die provoziert hat, war Bröndby Kopenhagen. Aber ich weiß, was passieren wird. Schließlich bin ich das schwarze Schaf."

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