In der Champions-League-Saison 2016/17 kam es zu dem torreichsten Spiel der Champions-League-Geschichte. Nach 90 Minuten hieß es 8:4 für Borussia Dortmund gegen Legia Warschau.
Bereits im ersten Durchgang fielen sieben Treffer im Signal Iduna Park (5:2). Einer der vielen Spieler, der an diesem Abend brillierte, war Marco Reus. Die oft verletzte Dortmund-Ikone gab nach 185 Tagen sein Comeback auf dem Rasen.
Reus war an insgesamt fünf Toren direkt beteiligt. "Wenn du so lange raus warst, ist es immer etwas Besonderes. Ich habe auf diesen Moment hin gefiebert und habe sehr hart dafür gearbeitet. Umso schöner fühlt es sich an, wenn du dann auch noch gewinnst und selbst triffst", sagte Reus nach dem Spiel.
Drei Treffer in 198 Sekunden
Nach einem kurzen Abtasten in den ersten zehn Minuten gingen die Polen mit 1:0 in Führung. Das Ergebnis hielt allerdings nicht lange. Es kam knüppeldick für Warschau: drei Treffer in nur 198 Sekunden. Zuerst glich Shinji Kagawa in der 17. Minute aus, dann nur eine Minute später der zweite Treffer des Japaners zur Führung. Kurz darauf folgte das dritte Tor durch Nuri Şahin.
Wer dachte, das Spiel würde sich nach diesen furiosen Momenten abkühlen, lag falsch. Aleksandar Prijović traf nur vier Minuten nach Şahins Treffer erneut zum Anschluss. Der Warschau-Stürmer lief richtig heiß und hatte nur vier Minuten nach seinem Treffer die große Möglichkeit zum Ausgleich. Sein Lupfer landete an der Latte.
Im Gegenzug dann der eiskalte Doppelschlag. Ousmane Dembélé und Marco Reus trafen innerhalb von drei Minuten und stellten den Spielstand auf 5:2. Mit sieben Treffer ging es in die Pause.
Nochmal fünf Buden
Im zweiten Durchgang dauerte es sieben Minuten, bis der Ball erneut im Netz zappelte. Wieder war es Rückkehrer Reus, der die Führung ausbaute. Der alte Abstand konnte aber nur fünf Minuten später durch Michał Kucharczyk hergestellt werden.
Anschließend wurde es lange ruhig in der historischen Königsklassen-Partie. Erst in den letzten zehn Minuten ging erneut die Post ab. Noch insgesamt dreimal mussten die Keeper Roman Weidenfeller und Radoslaw Cierzniak hinter sich greifen.
Felix Passlack, der damals den jüngsten BVB-Champions-League-Torschützen Lars Ricken ablöste, eröffnete das Spektakel in der Endphase. Zwei Minuten später wieder Warschau. Den Schlusspunkt setzte der BVB in der Nachspielzeit.
BVB-Torhüter Weidenfeller zeigte sich nach dem Spiel nicht ganz zufrieden: "Als Torwart ist es natürlich bescheiden. Wir müssen ein anderes Verteidigungsverhalten an den Tag legen. Wir spielen schließlich Champions League, da muss man sich anders präsentieren."
Das Hinspiel endete übrigens mit 6:0 für den BVB. Damit kommen die beiden Mannschaften auf insgesamt 18 Tore! in zwei Spielen.