Der italienische Fußball kommt nach dem Manipulationsskandal einfach nicht zur Ruhe. Nun setzt sich der ehemalige "Juve"-Sportdirektor Luciano Moggi gegen sein Berufsverbot zur Wehr. Der 68-Jährige, der als Drahtzieher des Skandals gilt, reichte beim Schiedsgericht des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) Einspruch gegen die fünfjährige Berufssperre ein, zu der er im vergangenen Juli verurteilt worden war. Dies berichtet die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera am Freitag.
Das Schiedsgericht will sich in den kommenden Wochen mit dem Einspruch des früheren Sportchefs des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin befassen. Moggi hatte zuletzt bei mehreren TV-Auftritten seine Unschuld beteuert.
Collina kann mit Freispruch rechnen
Unterdessen kann der frühere italienische Star-Schiedsrichter Pierluigi Collina im Zuge des Manipulationsskandals mit einem Freispruch rechnen. Nach Informationen der römischen Tageszeitung "La Repubblica" könne dem ehemaligen Referee nicht nachgewiesen werden, dass er intensive Kontakte zum Manager von AC Mailand, Leonardo Meani, sowie zum Milan-Vizepräsidenten Adriano Galliani gepflegt habe und dadurch auch über Einzelheiten im Manipulationsskandal informiert war. Die Gesetzgebung des italienischen Verbandes verbietet derartige Beziehungen zwischen Schiedsrichtern und Klubmanagern.
Dem 46-jährigen Collina, der die Vorwürfe stets bestritten hatte, winkt nach Angaben des Blattes bei einem Freispruch sogar eine neue Karriere auf internationalem Parkett. Demnach soll Collina zum Vizepräsidenten der europäischen Schiedsrichterkommission aufrücken.
Florenz geht nicht vor Gericht
Der AC Florenz verzichtet nach der Reduzierung seiner Strafe auf 15 Punkte Abzug auf den Gang vor ein ordentliches Gericht. Die Entscheidung des Klubs, der ursprünglich mit einer Hypothek von 19 Zählern Abzug in die Saison gestartet war, gab der Industrielle Andrea Della Valle als Bruder des Fiorentina-Präsidenten Diego Della Valle am Freitag bekannt.