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Keine CL-Nominierung - "Wütender" Can will Juve verlassen

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Wut, Ärger, Enttäuschung: Statt sich über sein Comeback in der Nationalmannschaft freuen zu können, hegt Emre Can Groll auf seinen Klub Juventus Turin. Schuld ist der „unehrliche“ Trainer Maurizio Sarri.

Das Spaßtraining mit Fangen spielen kam für Emre Can genau zur rechten Zeit. Eine halbe Stunde vor der hörbar lustigen Einheit im Kreise der Nationalmannschaft hatte der 25-Jährige noch hinter der Haupttribüne des Millerntor-Stadions aufgewühlt vor den Reportern gestanden und vom Zorn auf seinen Klub Juventus Turin berichtet. „Sauer“, sei er wegen seiner Ausbootung für die Champions League, „wütend“ und „extrem schockiert“, sagte Can sichtlich verärgert - und griff Trainer Maurizio Sarri frontal an.

In der vergangenen Woche noch habe ihm der neue Juventus-Coach versprochen, dass er ihn selbstverständlich für die Saison in der Königsklasse melden würde. Can entschied sich deshalb trotz lukrativer Wechselangebote - unter anderem von Paris St. Germain mit Trainer Thomas Tuchel - zum Verbleib. Doch dann ereilte Can am Dienstag ein Anruf von Sarri, der alles veränderte: Can will weg. So schnell wie möglich!

„Das Telefonat hat unter einer Minute gedauert“, berichtete Can noch immer fassungslos. Sarri teilte ihm darin mit, dass er doch nicht in der Champions League ran dürfe. „Eine Begründung dafür gab es nicht“, sagte Can, und: Sarri sei „nicht ehrlich“ mit ihm gewesen. „Es ist nichts vorgefallen, ich habe beim neuen Trainer keine faire Chance bekommen“, schimpfte er.

Und jetzt? Am Dienstagabend schrieb ihm Klubkollege Sami Khedira, den Sarri ihm bei Juventus derzeit vorzieht, aufmunternde Nachrichten („Kopf hoch!“). Am Mittwoch suchte Can Zerstreuung auf dem Platz, warf sich selbst beim Fangen mit Verve in jede Grätsche. Ein Tritt in den Hintern von Serge Gnabry und die Straf-Liegestütze für die Niederlage beim Kinderspiel nahm er mit einem Lächeln. Am Nachmittag aber stand für den früheren Münchner und Leverkusener Bundesliga-Profi ein wichtiges Zukunftsgespräch mit Joachim Löw an.

Der Bundestrainer hatte den 21-maligen Nationalspieler (ein Tor) nach elf Monaten Pause zurück in sein Aufgebot geholt. „Er hat Qualitäten, die wir sonst im Mittelfeld so nicht haben“, sagte Löw, „er ist ein guter Balleroberer mit sehr hohem physischen Einsatz und sehr guter taktischer Ausbildung.“

Sarri sieht das offenbar anders, weshalb Can „Konsequenzen ziehen“ und den italienischen Rekordmeister verlassen möchte. „Ich muss und will in der Champions League spielen“, sagte er. Wechseln kann er jedoch erst im Winter. Dass Turin dann die Möglichkeit nutzen wird, ihn für die Königsklasse nachzumelden, scheint ausgeschlossen. Wenn er all das vorher gewusst hätte, hätte er Turin schon jetzt verlassen, sagte Can, dessen Vertrag bis 2022 läuft.

Die naheliegende Vermutung, dass ihn die Posse bei der DFB-Auswahl belasten könnte, wies er zurück. Er sei „extrem glücklich“ über sein Comeback, fühle sich gereift und wolle in der jungen Mannschaft Verantwortung übernehmen, sagte der variable Defensivspezialist. Dann verengte sich sein Blick und Can ergänzte: „Ich werde den Leuten, die nicht an mich geglaubt haben, beweisen, dass ich mich hier durchsetzen kann.“ sid

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