Unter Luciano Spaletti feierte Udinese Calcio den größten Erfolg seiner jüngeren Vereinsgeschichte. Der Coach führte das Team aus dem Friaul in der abgelaufenen Serie-A-Saison auf Platz vier und damit in die Qualifikation zu Champions League. Danach wechselte Spalletti die Fronten, ist nun "Allenatore" beim Hauptstadtklub AS Rom. Am Sonntag (15 Uhr) trifft er erstmals auf seinen Ex-Klub - der unter Spallettis Nachfolger Serse Cosmi (zuvor Perugia) das Ticket zur Champions League buchen konnte und dort unter anderem auf Werder Bremen trifft.
Schon nach dem ersten Liga-Spiel ist die Handschrift des neuen Mannes bei der ehemals so launischen "Roma", die noch im Vorjahr drei Trainer (darunter Rudi Völler) verschlissen hatten, zu erkennen: Zum Auftakt gab es einen glatten 3:0-Erfolg gegen Reggina Calcio und die Tabellenführung gemeinsam mit Inter Mailand. Disziplin-Fanatiker Spalletti hat die römischen Diven dabei bislang gut im Griff: Kapitän Francesco Totti zeigte zum Auftakt die gewünschten Führungsqualitäten; und "Enfant Terrible" Antonio Cassano wurde mit harter Hand ruhig gestellt: Entweder akzeptiert er das neue Vertragsangebot (immerhin 16 Millionen Euro für fünf Jahre), oder er sitzt auf der Tribüne - so geschehen gegen Reggina.
Udine auch ohne Stars stark
Bei Gegner Udine war die Skepsis vor dieser Spielzeit groß: Erfolgscoach Spalletti weg, ebenso die Stars Marek Jankulovski (Milan), David Pizarro (Inter) und Per Kröldrup. Doch das Ensemble um Nationalstürmer Vincenzo Iaquinta und Charakter-Kopf Cosmi scheint dennoch zu funktionieren: In der Qualifikation zur Königsklasse wurde immerhin Sporting Lissabon ausgeschaltet, auch zum Saisonstart gab es beim 1:0 gegen Empoli einen Sieg. Nicht unbeträchtlich beteiligt am Auftakterfolg war Neuzugang Vincent Candela (Bolton). Der verteidigte einst acht Jahre beim AS Rom und hat nun Angst, im Olympiastadion "automatisch in die falsche Kabine zu gehen."
Die Titelfavoriten haben derweil formell leichte Aufgaben: Der AC Mailand peilt nach dem 1:1 im "Rückenschwimmen" in Ascoli den ersten Heimsieg an. Zu Gast im Giuseppe-Meazza-Stadion ist heute der AC Siena. Stadtrivale Inter muss ebenfalls heute auf Sizilien bei US Palermo ran. Titelverteidiger Juventus Turin stellt sich am Sonntag in Empoli vor.
Der zweite Spieltag im Überblick:
Palermo - Inter, Milan - Siena (beide Samstag), Chievo - Parma, Empoli - Juventus, Lecce - Ascoli, Messina - Florenz, Rom - Udinese, Sampdoria Genua - Reggina, Treviso - Livorno Calcio, Cagliari - Lazio (alle Sonntag)