Mit nie zuvor erlebter Härte hat Real Madrids Präsident Florentino Perez seinen Fußballstars eine Standpauke gehalten. Der milliardenschwere Bauunternehmer setzte Zidane, Beckham, Figo und Co. nach dem bislang blamablen Saisonverlauf am Donnerstag in der Kabine lautstark und unmissverständlich ein Ultimatum. Die Spieler sollen Gas geben und auf dem Platz sterben. Wer jetzt nicht mitziehe, werde die Konsequenzen spüren, erklärte Perez, der bislang eher zurückhaltend wirkte.
Am Abend wurde der frühere brasilianische Nationalcoach Wanderley Luxemburgo als neuer Trainer der "Königlichen" vorgestellt. Der 52-Jährige hatte als Nachfolger des glücklosen Mariano Garcia Remon einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006 unterschrieben.
Presse von Luxemburgo nicht begeistert
Von der spanischen Presse wurde Luxemburgo reserviert empfangen. "Luxemburgo, nur eine neue Laune", titelte die Zeitung El Mundo Deportivo. Ein Kolumnist der Zeitung AS schrieb: "Heute ist ein schlechter Tag für einen Real-Fan wie mich: mit jedem Tag verliert Real Madrid mehr von seiner Glaubwürdigkeit."
Real steckt zum Abschluss des titellosen Jahres 2004 als Tabellenfünfter der Primera Division mit 13 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona tief in der Krise. Deshalb war schon seit längerem über eine Ablösung Remons, der erst im September die Nachfolge von Jose Antonio Camacho angetreten hatte, spekuliert worden.