Vor dem Top-Spiel in der englischen Premier League zwischen Meister Arsenal London und dem Tabellenführer FC Chelsea (Sonntag, 17.00 Uhr/live bei Premiere) weitet sich bei den "Gunners" die Torwart-Krise um den deutschen Nationalkeeper Jens Lehmann offenbar aus. Das behauptet zumindest die englische Boulevardzeitung Mirror. Das Blatt berichtet von einer frostigen Atmosphäre zwischen dem 35-Jährigen und seinem Rivalen Manuel Almunia, der in den vergangenen drei Pflichtspielen statt dem Deutschen das Tor des Tabellenzweiten hüten durfte.
Keeper gehen sich aus dem Weg
Eine nicht genannte und nicht näher beschriebene "Quelle" wird von Mirror zitiert: "Manuel und Jens schienen gut auszukommen, bis Arsene Wenger entschieden hat, den Torwart zu wechseln. Seitdem ist ihm Jens aus dem Weg gegangen, um es ihm schwerer zu machen." Angeblich soll Lehmann dem Spanier sogar die Unterstützung im Training verweigert haben.
Näher äußern wollte sich Lehmann, der durch die Verbannung auf die Bank laut Bundestrainer Jürgen Klinsmann zunächst keine Nachteile im Kampf mit Oliver Kahn um den Platz im deutschen Tor bei der WM 2006 hat, vor der englischen Presse nicht. "Ich fühle mich gut - in jeder Hinsicht außer dem Fußball. Mehr kann und will ich nicht sagen", zitiert ihn der Mirror.
Hoffnung auf Einsatz im Stadtderby
Während Nationalverteidiger Robert Huth wegen seiner Sprunggelenkverletzung bei Chelsea mehrere Wochen pausieren muss, kann Lehmann im Stadtderby aber durchaus auf eine Nominierung hoffen. Almunia patzte in den drei Spielen seit seiner Beförderung gleich dreimal schwer. Teammanager Wenger wollte sich jedenfalls noch nicht festlegen: "Ich entscheide am Sonntag. Ich habe nie gesagt, dass Almunia gegen Chelsea spielt", erklärte der Franzose.
Almunia stellt allerdings Selbstbewusstsein zur Schau: "Ich mache mir Gedanken über das, was die Leute sagen und fühle keinen Druck." Lehmann hatte schon frühzeitig sein Unverständnis deutlich gemacht: "Der Trainer hatte mir erklärt, dass ich im Moment nicht den frischesten Eindruck auf ihn mache. Ich weiß, dass man nach zwei oder drei schlechten Spielen in der Premier Leauge draußen ist. Ich habe mir aber außer meinem Fehler in der Champions League gegen Panathinaikos nichts vorzuwerfen."
Mourinho: "Wollen ein gutes Spektakel bieten"
Zwar haben die "Blues" seit 1990 kein Ligaspiel mehr in Highbury gewonnen, allerdings warfen sie Arsenal im Vorjahr durch einen 2:1-Auswärtssieg im Viertelfinale aus der Champions League. In der "Königsklasse" mussten die bereits zuvor qualifizierten Londoner am Dienstag eine 1:2-Niederlage bei Titelverteidiger FC Porto hinnehmen. Coach Jose Mourinho lässt sich durch die Niederlage bei seinem Ex-Klub aber nicht irritieren: "Ich kann da keine negative Beeinflussung sehen", sagte der Portugiese: "Arsenal und Chelsea sind die beiden Topteams. Die ganze Welt wird zuschauen, und wir wollen ein gutes Spektakel bieten."
Lachender Dritter könnte am Wochenende der FC Everton sein. Der Tabellendritte, der derzeit nur einen Punkt Rückstand auf Arsenal hat, empfängt am Samstag (13.45 Uhr/live bei Premiere) den FC Liverpool zum 200. Merseyside-Derby. Derzeit hat Everton neun Zähler mehr auf dem Konto als die "Reds" um Vize-Weltmeister Dietmar Hamann. Einen solch komfortablen Vorsprung auf den Erzrivalen hatten die "Toffees" zuletzt im Meisterjahr 1987.
"ManU" muss nach Fulham
Am Montag wir der 17. Spieltag dann von Manchester United abgeschlossen. Der Tabellenvierte will mit einem Sieg beim FC Fulham den Anschluss an die Tabellenspitze halten.
Die Spiele im Überblick
FC Everton - FC Liverpool, Crystal Palace - Blackburn Rovers, Manchester City - Tottenham Hotspur, Newcastle United - FC Portsmouth, Norwich City - Bolton Wanderers, FC Southampton - FC Middlesbrough, West Bromwich Albion - Charlton Athletic (alle Samstag), Aston Villa - Birmingham City, FC Arsenal - FC Chelsea (beide Sonntag), FC Fulham - Manchester United (Montag).