Im Alter von 69 Jahren ist der Fiat-Boss und Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, Umberto Agnelli, gestorben. Seit einigen Monaten litt der Unternehmer an einem Tumor und erlag seiner schweren Krankheit am Dienstagabend in seinem Haus in der Nähe von Turin.
Bereits 1955 Posten des "Juve"-Präsidenten übernommen
Agnelli hatte im Februar 2003 nach dem Tod seines Bruders, des Firmenpatriarchen Giovanni Agnelli, die Führung von Juventus übernommen. Im selben Jahr hatte die "Alte Dame" den Meisterschaftstitel gewonnen. Der 1934 in Lausanne geborene Agnelli hatte bereits 1955 den Posten des Juventus-Präsidenten inne gehabt und eine erfolgreiche Mannschaft mit Stars wie Giampiero Boniperti und Omar Sivori aufgebaut. In den 70er Jahren hatte er auch den Fußball-Verband FIGC geleitet. Als Fiat-Präsident war Umberto Agnelli auch Hauptaktionär des Sportwagenherstellers Ferrari.
Außer im Motorsport und Fußball engagierte sich Agnelli auch im Wasser- und Wintersport. "Umberto Agnelli war ein glühender Förderer des Sports", sagte Jacques Rogge, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
Nachfolge beim Rekordmeister ungewiss
Agnellis Gesundheitszustand hatte sich im Frühjahr rapide verschlechtert. Am 11. Mai konnte er nicht an der Fiat-Hauptversammlung teilnehmen. Drei Tage zuvor war sein Krebsleiden öffentlich bekannt geworden. Umberto Agnellis Sohn, Giovannino Agnelli, war im Dezember 1997 ebenfalls einem Tumor erlegen.
Ungewiss ist nun, wer die Präsidentschaft von Juventus übernehmen wird. Als möglicher Kandidat gilt Umbertos Neffe, der 27-jährige John Elkann, oder dessen um zwei Jahre jüngere Bruder Lapo Elkann. Beide gelten als große Fans des italienischen Rekordmeisters.