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Junge Spieler heiß auf "Danish Dynamite"
"Für uns ist es eine absolute Herausforderung"

Junge Spieler heiß auf "Danish Dynamite"
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Mit einer blutjungen Truppe will Bundestrainer Joachim Löw heute Länderspiel-Gegner Dänemark entschärfen. Bis zu sechs Neulinge könnten für Deutschland gegen die Skandinavier zum Einsatz kommen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Der Perspektivkader der deutschen Nationalmannschaft will beim heutigen Länderspiel gegen Dänemark (20.00 Uhr/live im ZDF) in Duisburg nahtlos an den Erfolg des A-Teams am vergangenen Samstag in der EM-Qualifikation gegen Tschechien (2:1) anknüpfen und sich bei Bundestrainer Joachim Löw für die kommenden Turniere empfehlen. Wir wollen in dem Spiel gegen Dänemark erkennen, wer mit Blick auf die WM 2010 und die EM 2012 ein Mann für uns sein kann.

Wer hat die Qualität, ein Nationalspieler der Zukunft zu sein. Es darf zwar jeder Fehler machen, aber wir wollen selbstbewusst auftreten und auch das Spiel gegen Dänemark gewinnen", sagte Löws Assistenztrainer Hans-Dieter Flick, der federführend für die Betreuung der Perspektivspieler zuständig ist.

Auch die Nachwuchskicker schlugen nach einer Sitzung mit Nationalmannschafts-Psychologe Hans-Dieter Hermann forsche Töne an. "Die Dänen brauchen uns nicht zu unterschätzen. Für uns ist es eine absolute Herausforderung, wir wollen uns bei der Nationalmannschaft beweisen", sagte der Leverkusener Simon Rolfes, der auf der Position von Torsten Frings beginnen wird und bei seiner Premiere gleich in der Start-Elf steht. Auch sein Teamkollege Gonzalo Castro zeigte großes Selbstvertrauen: "Wir haben keinen Schiss und werden so richtig Gas geben. Wir sind kein halbes Nationalteam." Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft bei der Neuauflage des EM-Finals von 1992 auf ein dänisches Team in Bestbesetzung, Bundestrainer Joachim Löw schickte acht Stammkräfte nach Hause und hat nur noch vier WM-Teilnehmer in seinen Reihen. Von einer Mogelpackung soll aber keine Rede sein, auch wenn bereits beim öffentlichen Training in Duisburg am Montag zahlreiche Plätze in der Arena freigeblieben waren und der dänische Nationaltrainer Morten Olsen dem DFB-Trainerteam Respektlosigkeit vorwarf.

"Ich habe viele Jahre hier gearbeitet und die Deutschen immer als sehr gastfreundlich erlebt. Aber das ist respektlos", schimpfte der frühere Bundesliga-Spieler und -Trainer des 1. FC Köln, wo er unter anderem auch Flick coachte: "Die Absprache war ganz deutlich die, dass wir beide mit der besten Mannschaft spielen."

Dagegen verwahrt sich allerdings Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff vehement: "Davon war bei den Verhandlungen beider Verbände nie die Rede. Die Äußerung der Dänen zeugen nicht gerade von großem Respekt vor unseren jungen Spielern, die in der Bundesliga gute Leistungen bringen." Es sei international durchaus üblich, dass ein Nationaltrainer die Gelegenheit nutzt, jungen Spielern, die über wenig internationale Erfahrung verfügen, in solchen Test-Begegnungen Spielpraxis zu verschaffen. Die von Bundestrainer Joachim Löw nominierten Spieler würden in den Planungen auf die EM 2008 eine wichtige Rolle spielen.

"Jeder Spieler der bei der Nationalmannschaft dabei ist, will seine Chance nutzen. Clemens Fritz hat sich zum Beispiel in nur zwei Spielen in den Kader gespielt und gehört jetzt fest dazu. Ich bin mir sicher, dass die jungen Spieler selbstbewusst auftreten und ihr ganzes Können präsentieren", sagte auch Hansi Flick. Eine Wechselflut wie anno 1990, als Teamchef Franz Beckenbauer beim 1:0-Sieg in Gelsenkirchen 21 Spieler gegen die Dänen einsetzte, ist allerdings ausgeschlossen. In der Anfangsformation werden voraussichtlich zwei Debütanten stehen. Neben Keeper Robert Enke, der in seinem ersten Länderspiel definitiv über 90 Minuten zum Einsatz kommen wird, darf der Leverkusener Rolfes seine Qualitäten zeigen. Die Leverkusener Castro und Stefan Kießling werden ebenso wie Patrick Helmes vom Zweitligisten 1. FC Köln sowie der Stuttgarter Roberto Hilbert wohl eine Chance im zweiten Durchgang erhalten. "Wir sind von den Qualtitäten der jungen Spieler überzeugt. Sie haben im Training einen starken Eindruck hinterlassen", sagte Bundestrainer Löw. Offen bleibt vor der Partie die Vergabe der Kapitänsbinde. Derzeit deutet allerdings einiges auf den Stuttgarter WM-Teilnehmer Thomas Hitzlsperger hin, der die 90 Minuten gegen Dänemark voraussichtlich durchspielen wird und hinter dem Schalker Kevin Kuranyi die zweitmeisten Länderspiele aufweist. Der Doppeltorschütze von Prag darf sich allerdings ebenfalls Hoffnungen machen, Deutschland als Kapitän aufs Feld zu führen.

Dass der WM-Dritte trotz des Fehlens zahlreicher Stammkräfte auch gegen die Dänen besteht und damit Löws Erfolgsserie mit sieben Siegen und einem Unentschieden in acht Spielen weiter ausbaut, davon ist Flick überzeugt. "Wir werden wie gegen die Tschechen nach vorne spielen und das Spiel bestimmen", sagte der frühere Bundesliga-Profi.

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