Mit einem verdienten 2:1 (1:1) über die königlichen Superstars stieß der deutsche Meister das Tor zum Achtelfinale angesichts von nunmehr sieben Punkten aus den ersten drei Gruppenspielen der Champions League weit auf. Nach dem ersten Erfolg im insgesamt fünften Duell mit dem spanischen Rekordmeister fahren die Westfalen als Tabellenführer der Gruppe D mit breiter Brust zum Rückspiel am 6. November im legendären Estadio Bernabeu.
Robert Lewandowski (36.) hatte den BVB in Führung gebracht, bevor der ehemalige Weltfußballer und Superstar Cristiano Ronaldo (38.) zum Ausgleich traf. Den entscheidenden Treffer markierte Nationalspieler Marcel Schmelzer (64.) und verwandelte das mit 65.829 Zuschauern ausverkaufte Dortmunder Stadion in ein Tollhaus.
Es deutete sich in der ersten Halbzeit an, dass das 182. Europapokalspiel in der Geschichte des BVB ein besonderes werden könnte. Beide Mannschaften begegneten sich schon in den ersten 45 Minuten auf Augehöhe. Die Borussen, bei denen sich Marcel Schmelzer und Mario Götze rechtzeitig wieder einsatzbereit meldeten, arbeiteten sich in die Partie und setzten durch zwei Distanzschüsse vom Kapitän Sebastian Kehl, die Real-Keeper Iker Casillas zu Glanzparaden zwangen, erste Zeichen. Von einer Verunsicherung nach dem 1:2 im Revierderby am vergangenen Samstag gegen Schalke 04 war nichts zu spüren. Im Gegenteil.
Schon in den ersten Minuten versuchte der BVB, mit seinem gewohnt aggressiven Forechecking, die exzellenten Techniker des aktuellen Tabellenvierten der Primera Doivision schon im Mittelfeld unter Druck zu setzen. In der Offensive blieben jedeoch zunächst die Pässe zu ungenau, um die Königlichen vor ernsthafte Probleme zu stellen. Allerdings boten die Madrilenen aufgrund ihrer offensiven Ausrichtung genügend Räume. Pech für Real war, dass der deutsche Nationalspieler Sami Khedira bereits nach 20 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste.
Der spanische Rekordmeister setzte sich kaum einmal am Strafraum der Borussen fest, zumal auch Superstar Ronaldo zunächst keine Akzente setzte. Gefährlicher wirkten die Angriffe der Westfalen.
Der BVB arbeitete sich immer besser in die Partie. Der Lohn war der verdiente Führungstreffer durch Lewandowski. Doch die Freude währte nur zwei Minuten, dann nutzte Ronaldo einen Blackout der BVB-Abwehr und Torwart Roman Weidenfeller nach einem Pass von Mesut Özil zum Ausgleich.
Nach dem Wechsel war es erneut Welt- und Europameister Casillas, der Real mit einem sehenwerten Reflex nach einem Schuss von Götze im Spiel hielt. Anbschließend spielten sich mitunter turbulente Szenen im Madrider Strafraum ab, doch es fehlte den Schwarz-Gelben, von den Zuschauern frenetisch angefeuert, das Quäntchen Glück. Das hatten sie jedoch in der Abwehr, als Angel di Maria das BVB-Gehäuse nur um Zentimeter verfehlte.
Die Borussen spürten, dass gegen Real, das zuvor in 23 Auftritten auf deutschem Boden nur einmal gewann, die Überraschung möglich war und forcierten ihre Angriffsbemühungen. Den Lohn der Mühen ernteten sie durch den Schuss von Schmelzer von der Strafraumgrenze, bevor Madrid seine Schlussoffensive startete.