Entgegen dem Trend verfolgt Stefan Effenberg die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft derzeit mit einer gewissen Skepsis. "Das Finale wie 2002 ist möglich, aber zu meinen engeren WM-Favoriten zählt die deutsche Elf nicht. Ich bin skeptisch, ob die jungen Spieler diesen besonderen Druck verkraften. Ich sehe die Elf nicht so gut, wie sie gemacht wird", sagte der frühere Nationalspieler in einem kicker-Interview.
Im Sturmzentrum gebe es keinen Jürgen Klinsmann oder Rudi Völler, meinte Effenberg, und "die Defensive ist nicht zu vergleichen mit dem 1990er-Block mit Brehme, Kohler, Buchwald, Reuter und Matthäus davor. Da sollten erfahrene Spieler rein."
"Jürgen ist clever"
Die Arbeit von Bundestrainer Jürgen Klinsmann nötigt "Effe", der am 22. Juli sein Abschiedsspiel in Mönchengladbach bestreiten wird, aber Respekt ab. "Jürgen ist clever. Es ist gut, sich davon zu verabschieden, was Vogts machte: die Spieler einzuschließen", so Effenberg, der sich auch einen Seitenhieb auf den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht verkneifen konnte: "Beim DFB wurde man wie ein kleines Kind behandelt. Jürgen bricht dieses Denken auf."