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Klinsmann: "Spieler müssen selbständiger werden"

Klinsmann: "Spieler müssen selbständiger werden"
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Jürgen Klinsmann hat mehr Selbständigkeit von den Nationalspielern gefordert. Die Spieler müssen "die Dinge selbst in die Hand nehmen", damit sich die Eigenverantwortung auch auf dem Platz widerspiegelt.

Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird seine Nationalspieler in Zukunft mehr in die Verantwortung nehmen und fordert auf dem Weg zum WM-Titel 2006 mehr Selbständigkeit. "Den Spielern wurde zuviel abgenommen. Es ist zwar im ersten Moment angenehm, wenn ich zu einem neuen Klub komme, der mir am ersten Tag gleich fünf Wohnungen zeigt, das Telefon anschließt und den Umzug dem Einwohnermeldeamt mitteilt. Aber so nimmt man den Spielern die täglichen Aufgaben weg und erzieht sie zur Unselbständigkeit", sagte Klinsmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

"Dinge selbst in die Hand nehmen"

Der 40 Jahre alte Ex-Stürmer verlangt, dass die hochdotierten Nationalspieler "die Dinge selbst in die Hand nehmen", damit sich die Eigenverantwortung auch auf dem Platz widerspiegelt: "Wir müssen sie darauf vorbereiten, dass sie im entscheidenden Moment auf dem Spielfeld im Viertelfinale einer WM einen 0:1-Rückstand wegstecken können oder sogar ein 0:2. Denn dann hilft ihnen kein Trainer mehr da draußen. Da müssen sie sich selbst helfen."

Zudem sollen sich die erfahreneren Spieler wie Kapitän Michael Ballack, Torhüter Oliver Kahn und Mittelfeldspieler Bernd Schneider noch intensiver als Führungspersönlichkeiten in das "Projekt 2006" einbringen. "Sie müssen merken, dass in ihnen noch mehr Potenzial steckt. Es geht um die älteren Spieler, die können auch noch weitere Stufen in dem Prozess nehmen. Sei es auf dem Platz durch bessere Leistungen oder außerhalb durch bessere Führung einer Gemeinschaft", meinte Klinsmann.

Seine persönliche Arbeit in 157 Tagen als Bundestrainer bewertet der gelernte Bäcker durchweg positiv. Mit einer Bilanz von fünf Siegen, einem Unentschieden und der Niederlage gegen Südkorea (1:3) im Zuge der Asien-Reise können sich trotz der zumeist zweitklassigen Gegner nach dem unrühmlichen EM-Aus die Leistungen der Vizeweltmeister wieder sehen lassen. "Brasilien und die anderen Nationen schauen genau hin, was sich bei uns entwickelt. Der Respekt wächst. Ich glaube, zu wissen, dass ich mit den Leuten an meiner Seite einen richtig guten Job machen kann. Diese Überzeugung ist felsenfest", meinte der Schwabe.

Felsenfest überzeugt ist Klinsmann auch von seinem Hauptwohnsitz in Los Angeles. Während Kritiker immer wieder auf die Nachteile der räumlichen Entfernung hinweisen, will Klinsmann am Pendeln zwischen den Kontinenten bis kurz vor Beginn der WM im eigenen Land festhalten: "Die Monate März und April sind 2006 blockiert für die Vereine. Es würde mir gar nichts bringen, in Deutschland zu sein. Ich gehe davon aus, dass ich erst rund zweieinhalb Monate vor dem WM-Start wieder in Deutschland sein werde. Ich muss nicht einmal meine Familie mitnehmen."

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