Durch seine gute Arbeit als Bundestrainer hat Jürgen Klinsmann jetzt sogar Lob von seinem schärfsten Kritiker Lothar Matthäus geerntet. "Bisher muß man sagen: Kompliment, Jürgen! Du hast alles richtig gemacht. Er hat eindeutig für frischen Wind gesorgt. Endlich hat einer aufgeräumt, Sachen geändert, die Jahrzehnte lang gleich waren", lobte Matthäus seinen Weltmeister-Kollegen von 1990 in einem Interview mit der Bild-Zeitung.
Der deutsche Rekordnationalspieler relativierte dabei auch seine Aussage, Klinsmann sei ein "Killer": "Damit habe ich nur gemeint, dass Jürgen immer seinen Weg geht. Vielleicht war die Wortwahl etwas zu krass. Aber Tatsache ist: Jürgen ist ein Egoist - und das meine ich positiv. Ich wäre froh, wenn ich in manchen Situationen so wäre. Du mußt Egoist sein, um den Durchbruch zu schaffen. Jürgen setzt sich zu 100 Prozent durch, ohne Rücksicht auf Verluste."
Matthäus nimmt Kritik an "Klinsis" Wohnort zurück
Auch seine einst geäußerte Kritik an Klinsmanns Wohnort Los Angeles nahm Matthäus zurück: "Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass er so oft in Europa ist. Er ist da, hat engen Kontakt zur Bundesliga, ist nicht nur in München und Leverkusen, sondern auch in Wolfsburg und Mainz. Ich nehme zurück, dass es nicht gut ist, dass Klinsi in den USA lebt. Es hat sogar einen entscheidenden Vorteil: Klinsi braucht sich nicht mit dem DFB beschäftigen, muss nicht Kaffee trinken und Hände schütteln. Hätte er ein Büro in Frankfurt, müsste er ganz anders arbeiten."