Vielleicht wird die deutsche Nationalelf doch das Eröffnungsspiel der WM 2006 bestreiten. Nach teils massiver Kritik an dem geplanten Verzicht scheint Bundestrainer Jürgen Klinsmann nun zu einem Rückzieher bereit. "Ich habe bisher nur gesagt, dass wir über alles nachdenken werden. Die Diskussion ist viel zu früh. Wir haben noch gar nicht ernsthaft darüber gesprochen", wird der 40-Jährige in der Bild-Zeitung (Mittwochs-Ausgabe) zitiert.
"Lieber als Gastgeber die WM eröffnen"
Nachdem Klinsmann angedeutet hatte, Weltmeister Brasilien für das Auftaktspiel am 9. Juni 2006 in München den Vortritt zu lassen, hatten ihn unter anderem der frühere Weltmeister Paul Breitner ("Ein fünffacher Salto rückwärts") und Franz Beckenbauer als Präsident des WM-Organisationskomitees ("Ich würde lieber als Gastgeber die WM eröffnen.") kritisiert.
Unterdessen stellte der Weltverband Fifa klar, dass eine endgültige Entscheidung über das gesetzte Team des Eröffnungsspiels erst im Herbst 2005 fällt. "Deutschland kann dann seine Wünsche vorbringen. Und in der Regel wird solchen Wünschen auch entsprochen", sagte Fifa-Sprecher Andreas Herren der Münchner Abendzeitung.
Keine neue "Standort-Diskussion"
In der Diskussion um den Standort des Trainingslagers der deutschen Nationalelf während der WM will Klinsmann aber offenbar nicht klein beigeben. "Es gibt zwar Absprachen, und ich habe auch großen Respekt vor Bayer. Aber letztlich ist es eine sportliche Entscheidung, die nur der Trainerstab treffen kann", sagte er.
Der Bundestrainer hatte sich trotz einer Zusage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an Bayer Leverkusen und die Bayer AG gegen ein Trainingslager in der Stadt ausgesprochen.