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Olsen und Hiddink bleiben die Favoriten

Olsen und Hiddink bleiben die Favoriten
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Morten Olsen und Guus Hiddink gelten weiter als die Favoriten auf den Posten des deutschen Bundestrainers. "Es ist schon einer der Verdächtigen, eine Überraschung gibt es nicht", erklärte Franz Beckenbauer.

Überraschungen wird es bei der Suche nach einem neuen Trainer für die deutsche Nationalmannschaft aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr geben. Lothar Matthäus scheint knapp einen Monat nach dem Rücktritt von DFB-Teamchef Rudi Völler aus dem Rennen, der Däne Morten Olsen und der Niederländer Guus Hiddink gelten nach wie vor als Favoriten auf den verwaisten Posten. Außenseiterchancen besitzt offenbar noch Winfried Schäfer.

Wie "Chef-Fahnder" Franz Beckenbauer als treibende Kraft der "Trainerfindungskommission" (TFK) durchblicken ließ, wird der neue Bundestrainer aus dem bereits bekannten Kreis kommen: "Es ist schon einer von den Verdächtigen, eine Überraschung gibt es nicht", sagte der "Kaiser" der Passauer Neuen Presse. Nur dem hartnäckigen Werben von Matthäus erteilte er eine Absage: "Zum jetzigen Zeitpunkt kommt der Job und die alleinige Verantwortung für ihn zu früh."

Entscheidung wohl nicht in den nächsten Tagen

Bis zur Ernennung des neuen Bundestrainers kann es allerdings noch dauern. Weil alle ins Auge gefassten Kandidaten derzeit noch vertraglich gebunden sind, stellt sich Beckenbauer offensichtlich auf schwierige und langwierige Verhandlungen ein. "Dass, wie immer gesagt wird, in den nächsten Tagen eine Entscheidung fällt, stimmt nicht", sagte der Präsident des Organisationskomitees für die WM 2006 in Deutschland.

Obwohl das nächste Länderspiel am 18. August gegen Österreich in Wien näher rückt, will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aber so viel Gelassenheit wie möglich demonstrieren. "Ein wenig Ruhe sollten wir uns lassen", sagte der designierte Geschäftsführende Präsident Theo Zwanziger in der ARD-Sportschau. Die öffentliche Diskussion sei zwar begrüßenswert, es dürfe aber keinen Fehlschlag mehr geben wie bei den "beiden Wunschkandidaten" Ottmar Hitzfeld und Otto Rehhagel: "Eine weitere Absage wollen wir nicht."

Dänischer Verband will Olsen halten

Zähe Verhandlungen würden in jedem Fall die Kandidaten Olsen und Hiddink mit sich bringen. Olsen etwa besitzt einen Vertrag als Nationaltrainer von Dänemark bis 2006. Der dänische Verband (DBU) machte in den vergangenen Tagen gleich mehrfach deutlich, dass an eine Auflösung der Vereinbarung nicht gedacht sei. "Wenn er aber weg wollte, könnte ihn keiner aufhalten", mutmaßt Ex-Meistertrainer Udo Lattek in der Welt am Sonntag.

Lattek hält Olsen trotz der bekannten Schwierigkeiten für den Favoriten. "Er ist eine gereifte Persönlichkeit, ein Taktikfuchs und den Spielern als Fachmann bekannt." Eine Berufung von Matthäus käme dagegen auch für den ehemaligen Meistermacher von Bayern München und Borussia Mönchengladbach "zu früh". Der Rekordnationalspieler habe allerdings "alle Qualitäten, die für den Posten notwendig wären. Der Lothar hat das gewisse Etwas".

Derwall stärkt Matthäus den Rücken

Lattek und Beckenbauer sind sich einig: Matthäus ist geeignet, aber der Zeitpunkt der falsche. Ex-Bundestrainer Jupp Derwall findet diese Erklärung allerdings fadenscheinig. "Er weiß, was er tut. Wenn einer sagt, er habe nicht genug Erfahrung, dann kann ich nur lachen. Der Mann hat 150 Länderspiele absolviert. Wieviel mehr Erfahrung braucht man denn?", sagte er dem Express und warf den DFB-Oberen vor, nicht auf einen Völler-Rücktritt vorbereitet gewesen zu sein.

Matthäus, laut Bild-Umfrage eindeutiger Favorit der deutschen Fußball-Fans vor Hiddink und Olsen, bewarb am Wochenende einmal mehr sich selbst. "Ich traue mir das zu, eine große Mannschaft bei einem großen Turnier zu trainieren", sagte er im ZDF: "Man muss beim DFB den Spielern neben Spaß und Freude vermitteln, dass es eine Ehre ist, das Nationaltrikot zu tragen." Derlei Werbung in eigener Sache stößt etwa Lattek als "unangenehme Selbstinszenierung" sauer auf.

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