Die Ära von Rudi Völler als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft ist nach vier Jahren zu Ende gegangen. Nach der 1:2-Niederlage gegen Tschechien zum Abschluss der EM-Vorrunde in Portugal und dem vorzeitigen Scheitern des Vize-Weltmeisters trat der 44-Jährige am Donnerstag zurück. Im Tschechien-Spiel hatte der Weltmeister von 1990 zum 53. Mal auf der DFB-Bank gesessen. Seine Bilanz: 29 Siege, elf Unentschieden und 13 Niederlagen. In 27 Pflichtspielen gingen unter Völler gerade mal drei verloren.
Der 90-malige Nationalstürmer hatte nach dem EM-Desaster 2000 in Belgien und den Niederlanden die Nachfolge von Teamchef Erich Ribbeck angetreten. Der Völler-Vorgänger hatte insgesamt 24-mal als Teamchef auf der Bank gesessen. Seine Bilanz war bei zehn Siegen, sechs Unentschieden und acht Niederlagen die prozentual schlechteste aller bisherigen Bundestrainer.
Nur acht hauptamtliche Bundestrainer
Ribbecks Vorgänger Berti Vogts erreichte in 102 Länderspielen insgesamt 67 Siege, 23 Unentschieden und zwölf Niederlagen. Franz Beckenbauer kam in 66 Spielen als Teamchef auf 36 Siege, 17 Remis und 13 Niederlagen. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde insgesamt seit 1908 nur von acht hauptamtlichen Trainern gecoacht: Prof. Otto Nerz (1923 bis 1936/70 Spiele), Sepp Herberger (1936 bis 1964/162), Helmut Schön (1964 bis 1978/139), Jupp Derwall (1978 bis 1984/67), Franz Beckenbauer (1984 bis 1990/66), Berti Vogts (1990 bis 1998/102), Erich Ribbeck (10. September 1998 bis 20. Juni 2000), Rudi Völler (16. August 2000 bis 24. Juni 2004).