Der Abschied naht: Nach fünf Jahren in Diensten des 1. FC Kaiserslautern wechselt Miroslav Klose zur neuen Saison zum deutschen Meister Werder Bremen und verlässt die von ihm so geliebte Pfalz. Der sportlichen Perspektiven wegen und weil der immer noch finanziell klamme FCK die Ablöse von fünf Millionen Euro braucht. Wenigstens konnte sich der 25-Jährige beim Länderspiel am Sonntag gegen Ungarn in seinem letzten Heimspiel im Fritz-Walter-Stadion noch einmal von seinen Fans verabschieden und Hoffnung machen auf eine Rückkehr - irgendwann in ferner Zukunft.
Rückkehr nicht ausgeschlossen
"Ich kann es mir durchaus vorstellen, dass ich wieder zum FCK komme", sagte Klose dem Sport-Informations-Dienst (sid) mit Blick auf ein mögliches Engagement im Trainerstab oder im Management der "Roten Teufel" nach Ende der aktiven Laufbahn. Es sei "absolut nichts vereinbart", stellte der Stürmer allerdings klar: "Ich lasse alles auf mich zukommen."
Fest steht indes: Kaiserslautern wird für Klose immer eine Herzensangelegenheit bleiben. "Ich denke, in Kaiserslautern zu spielen, wird immer was Besonderes sein. Egal, ob in der Nationalmannschaft oder jetzt im Bremer Trikot. Ich bin in der Pfalz groß geworden, habe da meine Freunde", berichtet der Kopfball-Spezialist, gibt aber offen zu: "Ich hätte den Absprung früher suchen sollen, um mich weiterzuentwickeln. Ich merke seit einem Jahr selbst, dass ich mit meiner Leistung auf der Stelle trete."
Die Möbel sind bestellt
Der Neuanfang soll nun in Bremen gelingen. Das beschauliche Umfeld, der besonnene Trainer Thomas Schaaf und Mitspieler von der Güte eines Johan Micoud - eigentlich kann in der Hansestadt kaum etwas schiefgehen. "Ich war jetzt zweimal da und habe da auch schon etwas gefunden und Möbel bestellt. Es läuft alles so, wie ich es mir vorstelle", sagt Klose, dessen neuer Kontrakt bis 2008 gültig ist, und erklärt, was für Bremen den Ausschlag gegeben hat: "Es waren einfach die sehr positiven Gespräche mit Herrn Allofs und Herrn Schaaf. Das hat mich voll überzeugt - die Menschlichkeit und was die sich dieses Jahr vorstellen." Und natürlich die Aussicht, in der Champions League zu spielen.
Dass es aber auch bei Werder keineswegs ein Spaziergang wird, ist Klose klar. Schließlich hinterlässt der zu Schalke 04 wechselnde Bundesliga-Torschützenkönig Ailton eine große Lücke. "Ich weiß, dass mich die Leute mit ihm vergleichen werden. Aber ich bin ein ganz anderer Spielertyp", wendet er ein, will aber keine Ausreden gelten lassen: "Das, was ich mir in Kaiserslautern erarbeitet, erkämpft habe, muss ich jetzt in Bremen wiederum tun. Ich fange bei null an, muss mich dort in die Mannschaft spielen und genauso meine Leistung bringen, wie ich es in Kaiserslautern gemacht habe. Ich mache das, um mich weiterzuentwicklen."